Ein Leben für die Politik Vier Jahrzehnte plus X: Horst Seehofer tritt wieder an
München (dpa) - Horst Seehofer (67) will in diesem Jahr wieder als Parteichef und 2018 noch einmal als Ministerpräsident kandidieren. Dabei blickt er schon jetzt auf vier Jahrzehnte Politik zurück: 1980 zog er in den Bundestag ein, 1992 wurde er Bundesgesundheitsminister.
Nach der Wahlniederlage der Union 1998 gab der CSU-Politiker, nach langem Streit mit der CDU über die Gesundheitspolitik, zuerst die Zuständigkeit für die Sozialpolitik in der Unionsfraktion und dann den Vize-Fraktionsvorsitz ab. Ein Jahr vor der Bundestagswahl 2005 war Seehofer - wie er selbst einmal sagte - „politisch tot“. Doch er kam wieder: als Bundesagrarminister, durchgesetzt von Edmund Stoiber.
Sein Weg nach Bayern führte über eine weitere Niederlage: Auf dem Parteitag 2007, als es um das Erbe Stoibers ging, unterlag er im Kampf um den Parteivorsitz dem Niederbayern Erwin Huber. Erst ein Jahr später, nach der dramatischen CSU-Wahlniederlage mit dem Verlust der absoluten Mehrheit, schlug Seehofers große Stunde: Im Herbst 2008 wurde er binnen weniger Tage Parteichef und Ministerpräsident.
Seither durchlebte Seehofer Höhen und Tiefen. Die Rückeroberung der absoluten Mehrheit in Bayern 2013 war sein bislang größter Triumph. Doch schon bei der Europawahl ein Jahr später ließ eine missglückte Wahlkampfstrategie Seehofers die CSU wieder dramatisch absacken. Derzeit aber regiert Seehofer, der vor Jahren schon einmal eine Herzmuskelentzündung durchstehen musste, Land und CSU unangefochten.