Wasserstand der Elbe steigt: Evakuierungen werden vorbereitet
Dresden (dpa) - Immer mehr Menschen an der Elbe müssen sich vor dem Hochwasser in Sicherheit bringen. Angesichts der steigenden Wasserstände bereiteten die Einsatzkräfte am Mittwochmorgen weitere Evakuierungen vor.
Der Fluss werde weiter anschwellen, sagte ein Sprecher des Landeshochwasserzentrums in Dresden. Wegen des erwarteten Rekordhochwassers herrscht im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg seit Dienstagabend Katastrophenalarm. Auch in Brandenburg wird an der Elbe mit höheren Pegelständen als beim Hochwasser 2002 gerechnet.
Am Mittwochmorgen stand die Elbe in Dresden bei 8,27 Metern. Normal sind etwa zwei Meter. Wie weit das Wasser noch steigt, hängt vor allem davon ab, wie viel aus Tschechien nach Sachsen fließt. Dort hat die Elbe bereits weite Teile der Industriestadt Usti (Aussig) geflutet. Am Morgen sollten 660 Menschen aus dem Stadtteil Gohlis in Dresden in Sicherheit gebracht werden. Vor allem im Osten der Stadt könnten weitere Evakuierungen folgen, sagte ein Sprecher.
Auch der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bereitete weitere Evakuierungen vor. Am Pegel in Schöna nahe der Grenze zu Tschechien wurde in der Nacht zum Mittwoch die Zehn-Meter-Marke überschritten. 11 000 Menschen seien bislang in Sicherheit gebracht worden, sagte eine Sprecherin. Die Stadtgebiete liefen weiter voll. In Pirna musste das Rathaus geräumt werden, weil es wie die gesamte Altstadt unter Wasser stand. Auch in Meißen drang die Elbe weiter in die Stadt vor. Fast alle Straßen in die Altstadt seien mittlerweile gesperrt, sagte eine Sprecherin.
Wegen des erwarteten Rekordhochwassers an der Elbe bereiten Einsatzkräfte im niedersächsischen Kreis Lüchow-Dannenberg eine mögliche Evakuierung der historischen Stadtinsel in Hitzacker vor. Dies teilte der Einsatzstab des Landkreises am Mittwoch mit. 52 Anwohner würden informiert, dass sie wegen der Flut am Samstag möglicherweise ihre Wohnungen und Häuser verlassen müssen. „Wir bereiten die Evakuierung vor und warten die Pegelstände ab“, sagte eine Sprecherin des Landkreises. Seit Dienstagabend gilt in dem Kreis Katastrophenalarm.
In Brandenburg wird mit höheren Pegelständen als beim Hochwasser 2002 gerechnet. Der Wasserstand der Elbe erreichte in Mühlberg an der Grenze zu Sachsen am frühen Morgen 8,80 Meter. Bei der Rekordflut vom August 2002 waren es 9,98 Meter. Zur Vorbereitung auf die Hochwasserwelle werden die Deichbaustellen gesichert. Die neugebauten Deichabschnitte an dem 14 Kilometer langen brandenburgischen Flussbereich sind nach Angaben von Bürgermeisterin Hannelore Brendel (parteilos) elf Meter hoch.
Die von Sachsen-Anhalt angeforderte Panzerbrigade der Bundeswehr begann mit der Sicherung von Deichen. Zunächst seien 180 Soldaten nach Dessau beordert worden, teilte die Bundeswehr am Mittwoch mit. Landesinnenminister Holger Stahlknecht (CDU) hatte die Unterstützung angefordert.