Wohlfahrtsverband: Unwort-Wahl mahnt zu mehr Sachlichkeit

Berlin (dpa) - Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, sieht in der Wahl des Begriffs „Sozialtourismus“ zum Unwort des Jahres 2013 „eine Ermahnung zu mehr Sachlichkeit und Redlichkeit“.

Die Jury habe in der aktuellen Debatte über die sozialen Rechte von Zuwanderern „eine absolut gute Entscheidung getroffen zum absolut richtigen Zeitpunkt“, sagte Schneider der Nachrichtenagentur dpa.

Der Begriff markiere „einen absoluten Tiefpunkt an sprachlichem Zynismus. Nicht nur, dass massenhafter Sozialmissbrauch suggeriert wird, der faktisch nicht existiert, auch wird die häufig existenzielle Not von Flüchtlingen verspottet.“ Es bleibe - erklärte Schneider - zu hoffen, dass das Signal „überall in der Politik ankommt“.