Wulff-Nachfolge: Merkel geht auf SPD und Grüne zu
Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will bei der Auswahl eines Nachfolgers für den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff auf SPD und Grüne zugehen.
„Wir wollen Gespräche führen mit dem Ziel, in dieser Situation einen gemeinsamen Kandidaten für die Wahl des nächsten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland vorschlagen zu können“, sagte sie am Freitag im Kanzleramt.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa will Merkel an diesem Samstag mit CSU-Chef Seehofer und dem FDP-Vorsitzenden Philipp Rösler in Berlin über die Nachfolge beraten. In der Bundesversammlung hat Schwarz-Gelb nur noch eine knappe Mehrheit. Übergangsweise nimmt nun der amtierende Bundesratspräsident, Bayerns Regierungschef Horst Seehofer (CSU), die Aufgaben des Staatsoberhauptes wahr.
Merkel äußerte zugleich „tiefes Bedauern“ über den Rücktritt des bisherigen Präsidenten. „Er und seine Frau Bettina haben dieses Land, die Bundesrepublik Deutschland, im In- und Ausland würdig vertreten. Ich danke beiden dafür.“ Wulff habe „wichtige Impulse gegeben und deutlich gemacht, dass die Stärke dieses Landes in seiner Vielfalt liegt“. Mit seinem Rücktritt stelle er die eigene Überzeugung, rechtlich korrekt gehandelt zu haben, hinter das Amt zurück.