Zeitung: Islamisten wollten 100 Millionen Dollar für Foley
New York (dpa) - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach einem Bericht der „New York Times“ 100 Millionen Dollar (75,4 Millionen Euro) Lösegeld für den später getöteten US-Journalisten James Foley verlangt.
Das berichtete die Zeitung unter Berufung auf Vertreter der Familie des Toten und auf einen namentlich nicht genannten Mitgefangenen Foleys.
Im Gegensatz zu europäischen Staaten lehnen es die USA kategorisch ab, Lösegelder zur Geiselbefreiung zu zahlen. Foley wurde von den Terroristen enthauptet, zugleich drohen diese mit dem Tod weiterer Amerikaner. Eine Befreiungsaktion des US-Militärs zur Rettung Foleys und weiterer Geiseln in der Hand der Islamisten war kürzlich gescheitert.
Laut „New York Times“ sind Lösegelder aus europäischen Ländern zum Haupteinkommen des Terrornetzwerks Al-Kaida und seiner Ableger geworden. Sie hätten in den vergangenen fünf Jahren mindestens 125 Millionen Dollar an Lösegeldern eingenommen, ergab demnach eine Studie der Zeitung.
US-Regierungen lehnen die Zahlung von Lösegeld seit vielen Jahren mit der Begründung ab, dies sei ein Anreiz für weitere Geiselnahmen. Allerdings führe dies dazu, „dass gefangene Amerikaner geringe Chancen haben, freigelassen zu werden“, schreibt das Blatt. Von US-Experten und Medien wird zunehmend kritisch kommentiert, dass europäische Regierungen hohe Lösegelder zahlen.