Zitate: Umstrittene Äußerungen

Berlin (dpa) - Einige ihrer Mitglieder haben die aufstrebende Piratenpartei in jüngster Zeit mit fragwürdigen Äußerungen in Bedrängnis gebracht. dpa dokumentiert einige Zitate:

„Der Aufstieg der Piratenpartei verläuft so rasant wie der der NSDAP zwischen 1928 und 1933.“ (Martin Delius, parlamentarischer Geschäftsführer der Berliner Piraten-Fraktion, im „Spiegel“ vom 23. April)

„Der Zentralrat der Juden wird ab 2012 mit 10 Millionen Euro (!) aus hart erarbeiteten Steuergeldern alimentiert! Weitere Kommentare spare ich mir an dieser Stelle.“ (Manfred Vandersee, Direktkandidat der Lübecker Piraten, am 19. April 2012 auf seiner Facebook-Seite)

„Es sind die "Rausschmeissen" und "wir müssen uns abgrenzen" immer-wieder-Herunterbeter, die das Naziproblem der Piraten darstellen, nicht die Bodos und Dietmars.“ (Hartmut Semken, Landesvorsitzender der Berliner Piraten, am 15. April 2012 auf seinem Blog über die Rufe nach Parteiausschlüssen gegen zwei Mitglieder)

„Zum Beispiel kann ich den Massenmord an den Armeniern leugnen in diesem Land. Das ist nicht strafbar. Aber den Massenmord an den Juden darf ich nicht leugnen. Ich finde, das ist letztendlich eine unzulässige Ungleichbehandlung von vergleichbaren historischen Ereignissen.“ (Carsten Schulz, Mitglied der niedersächsischen Piraten, am 13. April 2012 in einem Interview des Norddeutschen Rundfunks)

„Weltjudentum“ (Dietmar Moews, Mitglied der Berliner Piraten, am 4. April 2012 in seinem Video-Blog über das Israel-Gedicht von Günter Grass)

„Wenn Polen Deutschland den Krieg erklärt hat (und das hat Polen indirekt durch die Generalmobilmachung), dann hatte Deutschland jede Legitimation, Polen anzugreifen.“ (Bodo Thiesen, rheinland-pfälzisches Piraten-Mitglied, auf einer Partei-Mailingliste am 13. Mai 2008)

„Nun, bis vor einigen Monaten glaubte ich auch, daß diejenigen, die "Auschwitz leugnen" einfach nur pubertäre Spinner sind. Damals hatte ich aber auch noch nicht Germar Rudolf gelesen. Sorry, aber das Buch prägt einfach - zumindest wenn man objektiv ran geht.“ (Bodo Thiesen auf der selben Partei-Mailingliste. Rudolf ist ein verurteilter Holocaust-Leugner)