Zitate: Wulff zur Ethik in der Politik

Berlin (dpa) - Christian Wulff (CDU) hat als Oppositionsführer im Landtag von Hannover, als niedersächsischer Ministerpräsident und als Bundespräsident mehrfach zu moralischen Fragen Stellung genommen.

„Natürlich darf das Amt des Bundespräsidenten durch die aktuelle Diskussion nicht Schaden nehmen. Aber man muss klar sagen dürfen, dass schwarze Reisekassen in Nordrhein-Westfalen ein Verstoß gegen die dortige Landeshaushaltsordnung und die NRW-Verfassung sind. Ich bedauere, dass wir keinen unbefangenen Bundespräsidenten im Amt haben.“ (Januar 2000 in einem dpa-Gespräch zur Begründung seiner Rücktrittsforderung an Bundespräsident Johannes Rau wegen dessen Flugaffäre als SPD-Ministerpräsident in NRW)

„Das Wort "Glogogate" geht seit Tagen durch Hannover. Hier liegt eine Verflechtung und Verfilzung vor, die dringend aufgeklärt werden muss.“ - „Was wir hier erleben, schadet nicht nur dem Ansehen der Politik, sondern berührt in ganz besonderer Weise auch die Würde eines hohen politischen Amtes.“ - „Herr Glogowski verliert seine Unabhängigkeit und damit seine politische Handlungsfähigkeit.“ (November 1999 über den niedersächsischen SPD-Ministerpräsidenten Gerhard Glogowski, der später über eine Affäre um unbezahlte Urlaube und gesponserte Hochzeitsfeiern stürzt)

„Wenn sich bewahrheitet, dass die rot-grüne Bundesregierung unmittelbar vor dem Ende von (Bundeskanzler Gerhard) Schröders Amtszeit Gazprom eine Milliarden-Bürgschaft gewährt hat, haben wir es mit einem ausgesprochen ernsten Vorgang zu tun. Alle Umstände, die dazu geführt haben, müssen restlos aufgeklärt werden.“ - „Es muss der Anschein vermieden werden, dass es Interessenkollisionen gibt.“ (2006, als bekannt wurde, dass der Ex-Kanzler einen Posten bei Gazprom annehmen würde und eine Bürgschaft der Bundesregierung mit dem russischen Konzern noch während Schröders Amtszeit abgeschlossen wurde)

„Vertrauen ist unersetzlich, es ist schwer zu erreichen, aber leicht zu zerstören. (...) Auf Vertrauen kommt es an. Wir müssen ehrlich miteinander und mit uns selbst sein.“ (August 2011 vor Wirtschafts-Nobelpreisträgern in Lindau)

„Politik braucht Maßstäbe, die nicht aus dem politischen Handeln selber kommen. Politik braucht ethische Maßstäbe, die aus Überzeugungen kommen, die über den Tag hinausweisen.“ (September 2011 in Krakau)