100 Jahre C&A: Als es erstmals Kleider von der Stange gab
Vor 100 Jahren eröffnete der erste C&A-Laden in Deutschland.
Berlin/Düsseldorf. Als die Familie Brenninkmeijer vor 100 Jahren ihre erste C&A-Filiale auf der Königsstraße in Berlin eröffnete, kam das einer kleinen Sensation gleich.
Gab es bislang in Deutschland nur Läden, die maßgefertigte Damenbekleidung anboten, konnte man bei C&A erstmals Kleider direkt von der Stange kaufen und sofort mitnehmen. „Das war eine absolute Neuheit“, berichtet Thorsten Rolfes, Unternehmenssprecher von C&A.
Auch die Preise waren einzigartig. „Zu der damaligen Zeit waren Kleider teuer, da es Maßanfertigungen waren. Unsere Sachen dagegen waren günstig, da wir Konfektionskleidung und damit ein einheitliches Standardgrößensystem im Programm hatten“, so Rolfes. Mode sollte erschwinglich sein.
Die Brenninkmeijers waren aber auch auf anderen Gebieten Pioniere. So gewährte das Unternehmen seinen Kunden als erstes ein Umtauschrecht und ein Jahr Garantie. Und dass das Geschäftsmodell die Kunden begeisterte, zeigt sich schon am Eröffnungstag der Filiale in Berlin. „Es wurden 3600 Mark eingenommen. Das ist etwa 120-mal soviel wie der Wochenlohn eines Arbeiters zur damaligen Zeit“, erklärt der Sprecher.
Folglich war es nicht verwunderlich, dass die Produktpalette auf Kinder- und Herrenmode ausgeweitet wurde. Von Berlin aus vergrößerte sich das Unternehmen stetig. Bis zum Ersten Weltkrieg 1914 wurden Filialen in Hamburg, Köln, Essen und eine zweite in Berlin eröffnet. Durch die Kriegsjahre wurde die Expansion gebremst.
1926 baute das Unternehmen in Düsseldorf auf der Schadowstraße erstmals ein neues sechsgeschossiges Geschäftshaus. Einzigartig war vor allem die Gestaltung der Schaufenster, die begehbar waren. Diese wurden ein wesentlicher Bestandteil aller Kaufhäuser — auch der heutigen 500 Filialen in Deutschland von C&A.