2011: Das Rekordjahr für Daimler

Der Autobauer kann die beste Bilanz in der Unternehmensgeschichte vorweisen. 2012 wird ein Übergangsjahr.

Stuttgart. Mit der besten Bilanz der Unternehmensgeschichte im Gepäck macht sich der Autobauer Daimler auf den Weg in ein schwierigeres Jahr 2012. Trotz Rekorden bei Gewinn, Umsatz und Absatz im vergangenen Jahr sieht Daimler-Chef Dieter Zetsche im Rennen mit den Konkurrenten BMW und Audi Nachholbedarf. „Wir haben noch Luft nach oben“, räumte Zetsche am Donnerstag in Stuttgart ein. Hohe Investitionen in neue Modelle drücken im laufenden Jahr auf den Profit. Zetsche sieht 2012 als „Übergangsjahr“ und rechnet beim operativen Ergebnis mit keinem Zuwachs.

Das Ziel, sich bis 2020 an die Spitze im Oberklasse-Segment zu setzten, hat der Manager aber fest im Blick. „Wir wollen in all unseren Geschäftsfeldern die Spitzenposition — und wir wollen sie auf Dauer“, sagte Zetsche. „Wir wissen, dass uns das nicht in den Schoß fallen wird.“ Die bayerischen Rivalen haben Daimler nach Meinung von Experten 2011 bei der Profitabilität klar hinter sich gelassen. Sie legen ihre Zahlen in den nächsten Wochen vor. „Der direkte Vergleich mit unseren Wettbewerbern zeigt: Einige schöpfen bereits aus, was wir noch heben werden.“

Im laufenden Jahr muss der Manager wieder viel Geld für neue Modelle und Technologien in die Hand nehmen, das drückt auf den Gewinn. Bis 2015 will der Konzern zehn neue Modelle in die Autohäuser bringen. 2012 bezeichnet Zetsche als Übergangsjahr. „Wir wissen, dass wir sehr gute Voraussetzungen haben, und es liegt nun an uns, diese Voraussetzungen auch in Resultate zu überführen.“

2011 war für Daimler das beste Jahr der 125-jährigen Unternehmensgeschichte. „Wir hatten uns für 2011 viel vorgenommen — und wir haben es mehr als erreicht“, sagte Zetsche. Der Konzern fuhr einen Rekordgewinn ein und verdiente unterm Strich 6 Milliarden Euro nach 4,67 Milliarden Euro im Vorjahr. „Alle Geschäftsfelder haben zu diesem Erfolg beigetragen.“ Der Umsatz übersprang mit 106,5 Milliarden Euro (2010: 97,8 Milliarden Euro) klar die v gesetzte Zielmarke von 100 Milliarden Euro.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern belief sich auf 8,76 Milliarden Euro — ein Plus von 20 Prozent zum Vorjahr. Der Absatz kletterte um elf Prozent auf 2,1 Millionen Fahrzeuge. Auch die Aktionäre profitieren: Sie sollen eine Dividende von 2,20 Euro pro Aktie erhalten, nach 1,85 Euro im Vorjahr. dpa