ADAC leistet so oft Pannenhilfe wie nie zuvor
München (dpa) - Harter Winter und sparsame Autofahrer: Der ADAC ist im vergangenen Jahr so häufig zur Pannenhilfe ausgerückt wie nie zuvor.
Insgesamt leisteten die Mechaniker 4,25 Millionen Mal Erste Hilfe an liegengebliebenen Autos und damit fast 8 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie der größte deutsche Automobilclub in München mitteilte. Vor allem der lange und kalte Winter trieb die Zahl der Notrufe in die Höhe. Allerdings warteten viele Autofahrer auch zu lange mit der Inspektion und blieben deshalb liegen.
„Seit Monaten stehen viele deutsche Autofahrer unter hohem finanziellen Druck“, sagte ADAC-Präsident Peter Meyer. Vor allem die hohen Preise an den Zapfsäulen im Land drückten zusätzlich auf den Geldbeutel. Auch deshalb setzten viele Autofahrer zunächst auf die Hilfe des Autoclubs - und vertagten damit auch eigentlich nötige Fahrten in die Werkstatt zumindest für eine gewisse Zeit.
Die Zahl der Mitglieder erreichte im vergangenen Jahr wieder einen Rekordwert - inzwischen sind 17,28 Millionen Menschen im damit zweitgrößten Autofahrerclub der Welt eingeschrieben. Rein rechnerisch habe der Club damit im vergangenen Jahr jede Minute ein neues Mitglied aufgenommen. „Für das laufende Jahr rechnen wir mit einem Nettozuwachs von 412 000 und einem Endbestand von rund 17,7 Millionen Mitgliedern“, sagte Meyer.
Doch die vielen Kunden bringen nicht nur Geld in die Kasse des Vereins, sie kosten auch. Vor allem die Ausgaben für Leistungen rund um die Mitgliedschaft drückten den Gewinn, den der ADAC über alle seine Organisationen machte, auf 133 Millionen Euro, nachdem 2009 noch 174 Millionen Euro zusammengekommen waren. Der Umsatz des gesamten ADAC wuchs im vergangenen Jahr von 1,7 auf 1,8 Milliarden Euro. Bundesweit beschäftigte der ADAC knapp 8400 Mitarbeiter.
Die Höhe der Beiträge will der Club trotz der höheren Kosten unangetastet lassen, sagte Meyer. „Die letzte Beitragserhöhung erfolgte, nebenbei bemerkt, im Jahr 2004.“ Stattdessen fordert der ADAC den Staat auf, die Autofahrer finanziell zu entlasten. So sollte etwa die Pendlerpauschale wieder auf den Stand von 2003, also auf 36 Cent für die ersten zehn Kilometer und 40 Cent für die übrigen Kilometer angehoben werden, sagte Meyer. Auch sollte die Politik Überlegungen für eine PKW-Maut wieder in die Schubladen stecken.