Adidas nach starkem zweiten Quartal optimistischer
Herzogenaurach (dpa) - Erst Fußball-EM, nun Olympia: Adidas profitiert von den sportlichen Großereignissen des Jahres und legt weiter zu. Anders als Rivale Puma, der Mitte Juli die Märkte mit einer Gewinnwarnung schockte, hob der Sportartikelhersteller seine Prognose für den Nettogewinn weiter an.
„Ich glaube, wir haben einen sehr guten Job gemacht in den letzten Jahren“, sagte Vorstandschef Herbert Hainer am Rande der Olympischen Spiele in London. „Wir sind in allen Regionen der Welt gewachsen.“ Besonders in China, Nordamerika und Russland konnte Adidas im ersten Halbjahr zulegen.
Der Konzernüberschuss soll 2012 auch deshalb auf einen Rekordwert von 770 bis 785 Millionen Euro steigen. Das entspricht einem Plus von 15 bis 17 Prozent. Zuletzt hatte Adidas mit einem Anstieg von 12 bis 17 Prozent kalkuliert. Der Umsatz werde wie erwartet im Vergleich zum Vorjahr währungsbereinigt um etwa zehn Prozent wachsen. Bis 2015 will Adidas Weltmarktführer Nike mit solchen Ergebnissen immer näher kommen.
Im zweiten Quartal legten die Adidas-Erlöse angekurbelt von Trikotverkäufen während der EM um knapp 15 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zu. Das Betriebsergebnis kletterte um gut 17 Prozent auf 256 Millionen Euro. Auch für die laufenden Olympischen Spiele zeigte sich Hainer optimistisch. „Das werden die erfolgreichsten Spiele, die wir jemals hatten“, sagte er.
Probleme bereitet dem Konzern mit weltweit knapp 47 000 Mitarbeitern jedoch die US-Tochter Reebok. Ende April hatte Adidas frühere Unregelmäßigkeiten bei Reebok-Läden in Indien bekanntgegeben. Zudem fehlen Reebok die Einnahmen aus dem Sponsorenvertrag mit der US-amerikanischen National Football League (NFL). Die NFL-Teams werden jetzt vom Adidas-Konkurrenten Nike ausgerüstet.
Der Reebok-Umsatz sank im zweiten im Quartal währungsbereinigt um mehr als ein Viertel. „Natürlich bin ich enttäuscht von diesen Ergebnissen“, sagte Hainer. Trotzdem sei er optimistisch, „dass wir 2013 eine neue Dynamik für Reebok schaffen können.“ An einen Verkauf der US-Tochter denke Adidas dennoch nicht.