Ärger mit Fluglinien: Schlichter soll helfen

Regierung und Airlines haben sich auf eine neutrale Anlaufstelle für Passagiere geeinigt.

Berlin. Der Flug fällt aus, der Koffer ist weg, oder die Maschine ist hoffnungslos überbucht: Gar nicht so selten beginnt der Urlaub mit Stress, der sich dann über Monate hinzieht.

Für solche Fälle soll es demnächst eine Schlichtungsstelle geben. Darauf hat sich nach jahrelangen Diskussionen die Bundesregierung mit der Luftverkehrsbranche verständigt. Dies geht aus einem Eckpunktepapier hervor. Offen ist noch, wann die Schlichtungsstelle mit der Arbeit beginnt.

Mit der Regelung sollen Passagiere Ansprüche geltend machen können, wenn sie bis dahin bei der Fluggesellschaft direkt keinen Erfolg hatten. Beim Luftfahrtbundesamt gibt es nach den jüngsten Zahlen pro Jahr fast 5000 Beschwerden. In den meisten Fällen ging es um ausgefallene oder enorm verspätete Flüge.

Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sagte der „Saarbrücker Zeitung“ : „Die Schlichtung ermöglicht schnelle und unbürokratische Lösungen.“ Davon könnten beide Seiten profitieren. Grundsätzlich sollen die Unternehmen die Kosten des Verfahrens tragen. Bagatellschäden von weniger als zehn Euro sollen aber außen vor bleiben.

Die Teilnahme der Fluggesellschaften an der Schlichtungsstelle soll freiwillig sein. Die im Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft organisierten Fluggesellschaften — dazu gehören auch die Lufthansa und Air Berlin — sagten ihre Teilnahme bereits zu. Für Kunden von anderen Airlines, die nicht freiwillig mitmachen wollen, soll es eine gesetzliche Auffanglösung geben.