Air Berlin bleibt in Verlustzone: Aktie im Minus

Berlin (dpa) - Die Fluggesellschaft Air Berlin kommt aus den Turbulenzen nicht heraus. Das Unternehmen blieb im zweiten Quartal 2011 deutlich in den roten Zahlen. Als Gründe nannte es die unsichere Lage in nordafrikanischen Ländern, den hohen Ölpreis und die Luftverkehrssteuer.

Das Management stellte das bisherige Ziel infrage, 2011 ein positives Betriebsergebnis zu erreichen. Als Folge rutschte der Aktienkurs am Freitag gegen den positiven Börsentrend um mehr als vier Prozent ab.

Um wieder profitabel zu werden, will Air Berlin einige Strecken streichen, auf anderen Verbindungen soll die Zahl der Flüge verringert werden. Im zweiten Halbjahr sollen so eine Million Sitzplätze eingespart werden. Die Effekte aller Maßnahmen würden „möglicherweise nicht in 2011 realisiert, um ein positives EBIT zu erreichen“, hieß es in der Unternehmensmitteilung von Donnerstagabend.

Das Betriebsergebnis (EBIT) lag im Zeitraum April bis Juni bei minus 32,2 Millionen Euro, das waren 4,0 Millionen Euro weniger als vor einem Jahr. Das Defizit kam trotz eines deutlich gestiegenen Umsatzes zustande. Dieser lag bei 1,12 Milliarden Euro, ein Plus von 27 Prozent verglichen mit dem zweiten Quartal 2010. Unterm Strich verringerte Air Berlin den Verlust von 56,9 Millionen auf jetzt 43,9 Millionen Euro. Grund dafür war eine Steuerrückzahlung von 35,5 Millionen Euro, die das Unternehmen nicht näher erläuterte.

„Die Auswirkungen der Unruhen in Nordafrika sowie die Kosten durch den hohen Ölpreis und die Luftverkehrssteuer stellen einen anhaltenden Belastungsfaktor dar“, hieß es in Mitteilung. Allein die Ticketsteuer habe Air Berlin von April bis Juni rund 45 Millionen Euro gekostet. Den detaillierten Quartalsbericht will das Unternehmen am 18. August veröffentlichen.