Air Berlin bleibt in Verlustzone stecken
Berlin (dpa) - Air Berlin ist der Umschwung unter dem neuen Vorstandschef Stefan Pichler noch nicht gelungen. Die kriselnde Fluggesellschaft verbuchte im ersten Quartal einen Verlust von 210 Millionen Euro, genau so viel wie ein Jahr zuvor.
Pichler wertete es als positiv, dass das operative Ergebnis um 23 Millionen Euro auf minus 160 Millionen Euro verbessert worden sei. Das Budgetziel fürs erste Jahresviertel sei damit erreicht worden. Höhere Personalkosten und Flughafengebühren sowie die schlechte Bewertung von Absicherungsgeschäften führten aber zu einem schlechteren Nettoergebnis.
Saisonal bedingt sei das erste Quartal immer das schwächste, fügte er hinzu. Entscheidend werde sein, wie das Geschäft im dritten Quartal mit den Urlaubsmonaten laufe. Air Berlin könne nur in kleinen Schritten stabilisiert werden. „Wir sind am Anfang eines langen Weges“, sagte Pichler. Er sei „verhalten optimistisch“, das Ziel eines positiven operativen Ergebnisses (Ebit) im Jahr 2016 zu erreichen.
Ein kleineres Flugangebot soll in den nächsten Monaten dazu einen Beitrag leisten. Im Zeitraum März bis Juni nehme das Unternehmen im Vergleich zur Vorjahresperiode 4,5 Prozent der Sitzplätze heraus. Auch im dritten Quartal wolle man weniger Sitze anbieten, eine Zahl dazu gebe es noch nicht.
Das Unternehmen hatte am Montagabend seine Geschäftszahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Demnach lag der Verlust nahezu unverändert bei 210 Millionen Euro. Der Umsatz stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4 Prozent auf 794 Millionen Euro.
Air Berlin steckt seit Jahren in der Sanierung und wird mit Geld der arabischen Großaktionärin Etihad gestützt. Seit dem Abgang von Air-Berlin-Gründer Joachim Hunold im Jahr 2011 ist Pichler der dritte Vorstandschef der Lufthansa-Konkurrentin. Die Sanierungsprogramme seiner Vorgänger halfen der Gesellschaft nicht aus den roten Zahlen im laufenden Geschäft. Die Nettoschulden lagen im ersten Quartal bei 782 Millionen Euro.