Airbus geht bei US-Tankfliegern leer aus
Größtes Geschäft der Luftfahrt-Geschichte geht an den Konkurrenten Boeing.
Washington/ Paris/ Berlin. Der US-Flugzeugbauer Boeing hat sich den „Jahrhundert-Auftrag“ der US-Luftwaffe für Tankflugzeuge gesichert - doch der europäische Konkurrent EADS gibt sich noch nicht endgültig geschlagen.
Konzernchef Louis Gallois wollte am Freitag nicht ausschließen, dass sein Unternehmen Protest gegen die Entscheidung des US-Verteidigungsministeriums einlegt. EADS werde aber erst ein Gespräch mit dem Pentagon am kommenden Montag abwarten, bevor der Konzern über weitere Schritte nachdenke.
In dem Gespräch will das Pentagon seine Beweggründe darlegen, warum es das kleinere und ältere Konkurrenzmodell von Boeing vorgezogen hat. Der stellvertretende Verteidigungsminister William Lynn hatte vor allem die günstigeren Betriebskosten angeführt. Gleichzeitig machte er bei der Verkündung des 35 Milliarden Dollar (25,4 Milliarden Euro) schweren Auftrags deutlich, dass er die Entscheidung seines Hauses für wasserdicht hält.
Boeing hatte sich nach jahrelangem Gerangel den Auftrag für 179 Tankflieger gesichert. Es ist das größte Geschäft in der Luftfahrt-Geschichte. „Boeing war der klare Sieger“, sagte Vize-Verteidigungsminister Lynn.
Das sieht die deutsche Politik anders: „Wir sind der Auffassung, dass EADS ein sehr gutes Angebot abgegeben hat“, erklärte Wirtschaftsminister Rainer Brüderle.