dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Bundesweiter Warnstreik: Lokführer legen Bahnen erneut lahm

Frankfurt/Main (dpa) - Mit einer zweiten Warnstreikwelle haben die Lokführer am Freitagvormittag erneut weite Teile des deutschen Schienenverkehrs lahmgelegt und zehntausende Fahrgäste in der Kälte stehen lassen. Ab 8.30 Uhr kam es flächendeckend zu Zugausfällen und Verspätungen: Die Deutsche Bahn AG in Berlin räumte bundesweite Behinderungen im Nah-, Regional- und Fernverkehr ein. Auch die sechs großen Konkurrenten der DB wurden bestreikt. Weitere kurze Warnstreiks bis zum 7. März sind geplant. Im öffentlichen Dienst der Länder gibt es voraussichtlich schon in der nächsten Woche Warnstreiks.

VW holt 7,2 Milliarden Gewinn - Neue Aufsichtsrätin vorgeschlagen =

Wolfsburg (dpa) - Der Autobauer Volkswagen hat im vergangenen Jahr seinen Konzerngewinn nach Steuern auf 7,2 Milliarden Euro gesteigert. Im Jahr 2009 hatten nur 911 Millionen unter dem Strich gestanden. Das teilte das Unternehmen nach einer Aufsichtsratssitzung am Freitag in Wolfsburg mit. Der Umsatz wuchs um 20,6 Prozent auf 126,9 Milliarden Euro. Der Konzern verkaufte erstmals mehr als sieben Millionen Autos. „Das Geschäftsjahr 2010 war für den Volkswagen Konzern das beste Jahr der Unternehmensgeschichte“, sagte VW-Chef Martin Winterkorn. Auch für das laufende Jahr seien die Aussichten bei allen konjunkturellen Unwägbarkeiten positiv.

Inflationsrate verharrt bei 2,0 Prozent - Energie teurer

Wiesbaden (dpa) - Die Verbraucherpreise in Deutschland haben im Monatsvergleich angezogen. Gegenüber dem Januar stiegen die Preise im Februar voraussichtlich um 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Berechnungen am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Die Jahresteuerung verharrte trotz steigender Preise für Sprit und Heizöl bei 2,0 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine jährliche Teuerung von knapp unter zwei Prozent an. Volkswirte erwarten, dass die Ölpreise infolge der Unruhen in Libyen auf hohem Niveau bleiben und die Inflationsrate in Deutschland weiter nach oben treiben werden.

Ölmärkte reagieren hektisch auf Libyen-Krise - Benzin teuer

Hamburg (dpa) - Mit hektischen Ausschlägen haben die Ölmärkte auf die Krise in Libyen reagiert. Der Freitag begann abermals mit Preissteigerungen, nachdem der Ölpreis am Donnerstag zum Ende des Tages wieder zurückgegangen war. Im Tagesverlauf kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent rund 114 Dollar. Am Vortag war der Preis zeitweise in die Nähe von 120 Dollar gekommen, dann aber wieder auf 111 bis 112 Dollar zurückgefallen. Angesicht der sehr starken Schwankungen kam es auch an den Tankstellen in Deutschland zu Preissprüngen. An einzelnen Tankstellen wurden zeitweise Rekordpreise wie im Sommer 2008 von 1,59 Euro für einen Liter Superbenzin erreicht.

Richter empfiehlt Kirch und Deutscher Bank Einigung

München (dpa) - Im Schadenersatzverfahren zwischen Leo Kirch und der Deutschen Bank hat das Oberlandesgericht beiden Seiten eine außergerichtliche Einigung nahegelegt. Die seit Jahren in zahlreichen Verfahren streitenden Parteien sollten sich zusammensetzen und nach einer Lösung suchen. „Wir würden das für sinnvoll halten“, sagte der Vorsitzende Richter Guido Kotschy am Freitag kurz vor Ende des ersten Prozesstages. Zuvor war der mit Spannung erwartete Auftritt von Kirch wenige Minuten vor dem Termin abgesagt worden. Grund waren gesundheitliche Probleme des 84-Jährigen. Das Gericht setzte einen neuen Termin auf den 25. März (10.00 Uhr). Dann soll Kirch erneut als Zeuge geladen werden.

Telekom profitiert in Deutschland von Smartphones =

Bonn (dpa) - Die Deutsche Telekom profitiert auf dem deutschen Heimatmarkt vom Trend zu Smartphones. Das Festnetzgeschäft schrumpft seit Jahren. Wachstum erzielt die Telekom in Deutschland im Mobilfunk, hauptsächlich beim mobilen Internet, aber auch im Breitbandgeschäft. Allein im vierten Quartal 2010 verkauften die Bonner in Deutschland 350 000 iPhones, wie Finanzvorstand Tim Höttges am Freitag in Bonn sagte. Zusätzlich gingen 50 000 Handys mit dem Betriebssystem Windows 7 über den Tisch. Im Wachstumsgeschäft Internetfernsehen sieht sich die Telekom im Plan. Knapp 1,6 Millionen Kunden hatte die Telekom zum Jahreswechsel, eine halbe Million davon gewannen die Bonner im vergangenen Jahr.

Ausufernde Kautschuk-Preise werden zur Belastung

Hannover/Bonn (dpa) - Die Reifen- und die Chemiebranche ächzen unter einer immer drückenderen Kostenlast bei Naturkautschuk und weiteren Agrarrohstoffen wie Palmöl. Bis zum Ende dieses Jahres könnten die Preise auf dem Kautschuk-Weltmarkt noch einmal um ein Viertel steigen, schätzt der Chef des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkanisier-Handwerk (BRV), Peter Hülzer. 2009 und 2010 hatte sich der wichtige Reifen-Rohstoff im Jahresdurchschnitt bereits um das Doppelte auf 2850 Euro je Tonne verteuert, Anfang 2011 stand der Preis im Erzeugerland Malaysia bei über 4000 Euro. Rohstoffanalysten und Autozulieferer rechnen mit einer Fortsetzung des Trends. Ein Großteil der Aufschläge soll weiter an die Kunden übertragen werden.

Schwere Schlappe für EADS: Boeing gewinnt Tankflieger-Auftrag

Washington (dpa) - Der amerikanische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing hat sich den „Jahrhundert-Auftrag“ der US Air Force für 179 Tankflugzeuge gesichert. „Boeing war der klare Sieger“, sagte der stellvertretende US-Verteidigungsminister William Lynn am späten Donnerstagabend im Pentagon. Damit geht der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS bei dem 35 Milliarden Dollar schweren Geschäft leer aus. Die Kampfkraft, der Anschaffungspreis sowie die Wartungs- und Betriebskosten hätten für das Boeing-Modell gesprochen, betonte Lynn. EADS steht es nun offen, einen förmlichen Protest einzulegen.

Dax erholt sich von Verlusten

Frankfurt/Main (dpa) - Nach vier Verlusttagen in Folge hat der Dax am Freitag wieder den Weg nach oben gefunden. Der deutsche Leitindex stieg um 0,48 Prozent auf 7165 Punkte und konnte damit zumindest einen kleinen Teil des Kursrutsches von über vier Prozent wieder wettmachen. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann 1,50 Prozent auf 10 167 Punkte und der TecDax rückte um 2,06 Prozent auf 894 Punkte vor. Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,85 (Vortag: 2,82) Prozent. Der Referenzkurs des Euro sank leicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihn auf 1,3762 (Donnerstag: 1,3773) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7266 (0,7261) Euro.