Airbus verdient trotz A400M-Ärger mehr als je zuvor

München (dpa) - Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat im vergangenen Jahr trotz teuren Ärgers mit dem Militärtransporter A400M so gut verdient wie nie zuvor.

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Vor allem gute Geschäfte mit den Verkehrsflugzeugen von Airbus ließen den Überschuss um 59 Prozent auf gut 2,3 Milliarden Euro hoch springen, wie der Konzern in München mitteilte.

Die Aktionäre können sich über eine überraschend hohe Rekord-Dividende von 1,20 Euro je Anteil und die Aussicht auf weiter steigende Ausschüttungen freuen. Die Airbus-Aktie legte in den ersten Handelsminuten fast sechs Prozent zu und baute damit die jüngsten Kursgewinne aus.

Die hohen Extrakosten für den Militärtransporter waren bereits erwartet worden, nachdem sich die Auslieferung der Maschinen für die deutsche Luftwaffe immer weiter verzögert hatte. Im vierten Quartal verbuchte Airbus nun Extrakosten von 551 Millionen Euro. Sondergewinne etwa aus dem Verkauf von Anteilen am französischen Luftfahrtkonzern Dassault glichen die Belastung aber praktisch aus.

Im operativen Geschäft schnitt der Airbus-Konzern sogar besser ab als von Analysten erwartet. Der Umsatz legte überraschend stark um fünf Prozent auf 60,7 Milliarden Euro zu.

Der operative Gewinn (Ebit) wuchs um mehr als die Hälfte auf 4,0 Milliarden Euro. Treiber war dabei die Kernsparte, der Verkehrsflugzeugbauer Airbus. Sein Geschäft mit Passagier- und Frachtflugzeugen warf gut zwei Drittel mehr ab als ein Jahr zuvor. Auch die Hubschraubersparte Airbus Helicopters verdiente besser.

Die Rüstungs- und Raumfahrtsparte Airbus Defence & Space musste wegen der A400M-Probleme hingegen einen Gewinnrückgang um 38 Prozent verkraften. Der bisherige Militärflugzeug-Chef Domingo Ureña-Raso hatte aufgrund der Schwierigkeiten Ende Januar seinen Hut genommen.

Im laufenden Jahr will Vorstandschef Thomas Enders Umsatz und Gewinn weiter steigern. Auch die Dividende soll weiter wachsen, nachdem bereits die Ausschüttung für 2014 um 60 Prozent höher ausfällt als im Vorjahr.

In den kommenden Jahren sattelt Airbus noch stärker auf sein Geschäft mit den stark gefragten Mittelstreckenjets um. Ab Anfang 2017 sollen monatlich statt der bisherigen 42 Maschinen 50 Jets der A320-Modellfamilie fertig werden. Schon ab 2016 muss Airbus die Produktion des älteren Langstreckenmodells A330 allerdings von zehn auf sechs Maschinen pro Monat zurückfahren. Mit der Umstellung auf die spritsparende Neuauflage A330neo soll es dann knapp zwei Jahre später wieder nach oben gehen.