Arbeitskosten in Deutschland steigen langsam

Wiesbaden (dpa) - Die Arbeitskosten in Deutschland sind in den letzten Jahren so langsam gestiegen wie in keinem anderen EU-Land.

Zwischen 2001 und 2011 erhöhten sie sich um 19,4 Prozent - es war der mit Abstand geringsten Zuwachs in allen Mitgliedstaaten, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dennoch ist Arbeit hierzulande weiterhin teurer als im Durchschnitt der Europäischen Union.

Im Schnitt kostete eine Stunde Arbeit in der deutschen Privatwirtschaft im vergangenen Jahr 30,10 Euro. Das waren 32 Prozent mehr als der EU-Durchschnitt, aber 12 Prozent weniger als zum Beispiel in Frankreich. Deutschland rangierte wie schon 2010 auf Rang sieben innerhalb der 27 EU-Länder. Die höchsten Arbeitskosten hatte Belgien mit 39,30 Euro je Stunde, die niedrigsten Bulgarien mit 3,50 Euro. Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen.

Bei den Lohnnebenkosten lag Deutschland mit 28 Euro auf 100 Euro Bruttoverdienst unter dem EU-Durchschnitt von 32 Euro. Am höchsten waren die Lohnnebenkosten in Schweden (52 Euro) und Frankreich (50 Euro).

Besonders teuer war Arbeit in der deutschen Industrie. Sie kostete im Schnitt 34,30 Euro und lag damit 48 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Im EU-weiten Vergleich kam Deutschland damit auf Rang fünf.