Arbeitslosigkeit in der Eurozone weiter auf Rekordhöhe
Luxemburg (dpa) - Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone bleibt auf Rekordniveau: 12,1 Prozent der Menschen im erwerbsfähigen Alter waren im November ohne Job.
Das meldete die EU-Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg am Mittwoch. Insgesamt waren 19,2 Millionen Männer und Frauen in den damals noch 17 Ländern mit der Eurowährung arbeitslos. Besonders schwierig ist die Lage weiter in Südeuropa.
Die höchsten Arbeitslosenquoten wiesen Griechenland mit 27,4 Prozent (nach jüngsten Zahlen vom September) und Spanien mit 26,7 Prozent auf. Mehr als die Hälfte der jungen Menschen hat dort keinen Job.
In der Europäischen Union waren im November 26,6 Millionen Menschen arbeitslos, das entspricht 10,9 Prozent. Österreich hat mit 4,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote, Deutschland folgt mit 5,2 Prozent auf Platz zwei. Die Rechenmethoden von Eurostat und der Bundesagentur für Arbeit unterscheiden sich - letztere hatte die Quote am Vortag für Deutschland - allerdings für Dezember - mit 6,7 Prozent beziffert.
Die Arbeitslosenquote der Euroländer ist den Angaben zufolge seit April 2013 unverändert. Die Statistiker waren ursprünglich davon ausgegangen, dass die Arbeitslosenquote im Oktober zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren gesunken war, korrigierten nun aber frühere Angaben. Denn Eurostat hatte für September einen Rekordwert von 12,2 Prozent gemeldet, diesen aber nun mit der aktuellen Meldung nach unten revidiert.
Einen rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Verlauf eines Jahres meldete Zypern (von 13,3 auf 17,3 Prozent). Auch in Italien, Griechenland und den Niederlanden kletterten die Quoten innerhalb von zwölf Monaten um mehr als einen Prozentpunkt. Deutlich verbessert hat sich die Lage hingegen in Irland (von 14,3 auf 12,3 Prozent), Lettland und Litauen.
Ein großes Problem bleibt die Jugendarbeitslosigkeit. Fast jeder Vierte zwischen 15 und 24 Jahren (24,2 Prozent) war im November in der Eurozone ohne Job. Das sind 3,575 Millionen Menschen. In allen 28 EU-Staaten waren 23,6 Prozent der jungen Menschen und damit mehr als 5,66 Millionen arbeitslos.
In Spanien und Griechenland (im September) lag die Quote bei über 50 Prozent. Dies liegt zumindest teilweise an den Rechenmethoden der Statistiker: Sie berücksichtigen Studenten und Auszubildende nicht. Dies verkleinert die Bezugsgruppe und treibt die Quote weiter nach oben.
EU-Arbeitskommissar Laszlo Andor drängte angesichts der neuen Zahlen auf politische Reformen und aktive Wirtschaftspolitik. Um die Trendwende zu schaffen, seien „nicht nur wachstumsfreundliche Haushalts- und Geldpolitik und strukturelle Reformen“ nötig, sondern auch ein stärkeres Zusammenwachsen der Länder des Euroraums.