dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Garantiezins für Lebensversicherungen könnte 2015 weiter sinken

Köln (dpa) - Den Verbrauchern in Deutschland droht ab 2015 beim Abschluss von Lebensversicherungen eine noch niedrigere Garantieverzinsung als bisher. Der Zinssatz für Neuverträge, den die Versicherer ihren Kunden zusagen dürfen, könnte dann von derzeit 1,75 Prozent auf 1,25 Prozent sinken. Diese Empfehlung hat die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV), ein Zusammenschluss von Versicherungsmathematikern, am Mittwoch an die Bundesregierung übermittelt. Allerdings soll sie vor Ende 2014 noch einmal überprüft werden. Der Vorschlag der DAV ist nicht bindend, wurde aber in der Vergangenheit meist befolgt.

Regierung prüft Garantiezins-Vorschlag für Lebensversicherungen

Berlin (dpa) - Das Bundesfinanzministerium will die Vorschläge der Versicherungsmathematiker prüfen, den Garantiezins für Lebensversicherungen 2015 von 1,75 auf 1,25 Prozent zu senken. Dies werde aber einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch in Berlin. Die Sprecherin bestätigte den Eingang eines entsprechenden Berichts auf Arbeitsebene, ohne genauere Angaben dazu zu machen. Sie hob jedoch hervor: „Es liegt in unserem eigenen Ermessen, ob wir diesem Vorschlag folgen.“ Das Ministerium werde die Auswirkungen niedriger Zinsen auf die Lebensversicherungen weiter beobachten.

Arbeitslosenquote in der Eurozone weiter auf Rekordniveau

Luxemburg (dpa) - Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone bleibt auf Rekordniveau: 12,1 Prozent der Menschen im erwerbsfähigen Alter waren im November ohne Job. Das meldete die EU-Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg am Mittwoch. Damit ist die Quote gegenüber dem Vormonat unverändert. Insgesamt waren 19,241 Millionen Männer und Frauen im November in den damals noch 17 Euro-Ländern arbeitslos. In der Europäischen Union waren es 26,553 Millionen Menschen, das entspricht 10,9 Prozent. Deutschland hat die zweitniedrigste Arbeitslosenquote.

Deutsche Exporte legen leicht zu

Wiesbaden (dpa) - Die deutschen Exporteure haben ihr Geschäft im November leicht ausweiten können. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, stiegen die Ausfuhren gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Verglichen mit November 2012 lagen sie 1,0 Prozent höher. Die Einfuhren nach Deutschland waren rückläufig. Von Oktober auf November sanken sie um 1,1 Prozent, im Jahresvergleich ergibt sich ein Minus von 0,4 Prozent. Die Handelsbilanz, die die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren abbildet, wies einen Überschuss von 18,1 Milliarden Euro aus.

Studie: Geldvermögen der Deutschen klettert trotz Mini-Zins weiter

Frankfurt/Main (dpa) - Ungeachtet der mickrigen Zinsen häufen die Menschen in Deutschland immer mehr Geldvermögen an. Nach einer am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Studie der DZ-Bank dürften die Geldvermögensbestände der privaten Haushalte 2013 um 270 Milliarden Euro oder 5,4 Prozent auf 5,2 Billionen Euro gestiegen sein. Dank der niedrigen Inflation liege der reale Vermögenszuwachs bei 3,8 Prozent. Verantwortlich für das Plus sei insbesondere das Kursfeuerwerk an den Aktienmärkten, betonten die Experten: „So stieg beispielsweise der DAX im vergangenen Jahr um 25,5 Prozent auf 9552 Punkte. Kursgewinne bescherten den Besitzern von Aktien, Fonds und Zertifikaten Wertzuwächse von insgesamt rund 110 Milliarden Euro.“

US-Finanzminister Lew kritisiert deutsche Handelsüberschüsse

Berlin (dpa) - Die USA haben erneut die großen deutschen Handelsbilanzüberschüsse kritisiert und von der Bundesregierung mehr Einsatz zur Stärkung der Binnennachfrage gefordert. US-Finanzminister Jacob Lew sagte am Mittwoch nach einem Gespräch mit seinem deutschen Kollegen Wolfgang Schäuble (CDU) in Berlin, Washington habe seine Bedenken deutlich gemacht und eine „aktive Politik“ bei Binnennachfrage und Investitionen angeraten. Schäuble wies die Kritik zurück: „Wir führen unsere Gespräche nicht, um uns gegenseitig Zensuren zu verteilen, sondern um uns besser zu verstehen.“

Griechenland will keine weitere internationale Hilfe

Athen (dpa) - Griechenland will ohne neue internationale Hilfe aus der Krise kommen. Das Land wolle ein drittes Hilfspaket, das zwangsläufig mit neuen Sparauflagen verbunden wäre, vermeiden, sagte der griechische Finanzminister Ioannis Stournaras am Mittwoch in Athen: „Im Idealfall werden wir keine neuen Kredite benötigen.“ Einen zweiten Schuldenschnitt schloss der Minister ebenfalls aus. Allerdings werde Griechenland um Schuldenerleichterungen bitten, die die Euro-Finanzminister bereits im November 2012 in Aussicht gestellt hätten. Dazu zählten längere Laufzeiten und niedrigere Zinsen für bereits ausgezahlte Hilfskredite der Euro-Staaten. Auf diese Weise könne Athen die Finanzierungslücke im Haushalt von rund 11 Milliarden Euro schließen. Griechenland hat seit Januar die EU-Ratspräsidentschaft inne.

Deutscher Aktienmarkt träge zwischen Gewinnen und Verlusten

Frankfurt/Main (dpa) - Die Vorsicht vieler Anleger hat am Mittwoch für einen trägen deutschen Aktienhandel gesorgt. Die Indizes pendelten zwischen Gewinnen und Verlusten. Während der Dax am Nachmittag 0,14 Prozent tiefer bei 9493 Punkten stand, arbeitete sich der MDax mit 0,13 Prozent ins Plus auf 16 612 Punkte. Der TecDax gewann 0,03 Prozent auf 1195 Punkte. Der EuroStoxx 50 verlor 0,14 Prozent. Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,59 (Dienstag: 1,60) Prozent. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3594 (1,3641) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7356 (0,7331) Euro.