ArcelorMittal drosselt Stahlproduktion

Luxemburg (dpa) - Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal reagiert auf die unsichere Wirtschaftslage und fährt wegen des hohen Preisdrucks seine Produktion in Europa herunter. In Luxemburg sollen ein Elektroofen und zwei Walzwerke vorübergehend abgeschaltet werden, wie das Unternehmen erklärte.

Die Anlagen sollen zunächst bis Jahresende stillstehen, dann will das Management die Lage neu prüfen. Auch im brandenburgischen Eisenhüttenstadt und im französischen Florange fährt das Unternehmen Hochöfen herunter, wie es bereits zu Monatsbeginn mitgeteilt hatte.

Für das kommende Jahr hat ArcelorMittal angekündigt, dauerhaft eine Milliarde US-Dollar einzusparen. Dazu sollen Anlagen in Europa geschlossen und billigere Alternativen genutzt werden. Stahlkonzerne spüren seit einigen Monaten eine deutliche Zurückhaltung der Kunden. Dies führte zu einem kräftigen Preisrückgang. Dagegen blieben die Rohstoffkosten vergleichsweise hoch. Der Duisburger Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) kassierte bereits seine Gewinnprognose und kündigte ein Sparprogramm an.

Auch ThyssenKrupp bereitet sich auf eine Drosselung der Produktion vor. Der größte deutsche Stahlhersteller profitierte bislang von seiner Konzentration auf hochwertigen Stahl für den Auto- und Maschinenbau. Im ersten Halbjahr war die Produktion noch fast zu 100 Prozent ausgelastet. Zuletzt bewegte sich das Unternehmen nach eigenen Angaben mit 85 Prozent am Rande der Vollauslastung.