Athen warnt vor Drachme-Panik

Athen (dpa) - Die griechische Regierung hat vor einer Panik wegen einer möglichen Rückkehr des Landes zur Drachme gewarnt. Regierungssprecher Pantelis Kapsis sagte am Montag im griechischen Radio: „Es bringt jetzt nichts, Panik zu erzeugen, dass wir zur Drachme zurückkehren.“

Das Land müsse hart und konsequent arbeiten, um die Rückkehr zur Drachme abzuwenden. Die griechische Wirtschaft aber befinde sich in einem „sehr schlimmen Zustand“. Wachstumsfördernde Investitionen und Maßnahmen seien dringend notwendig.

Der Gouverneur der griechischen Notenbank (Bank of Greece), Giorgos Provopoulos, hatte zuvor in einem Interview mit dem griechischen Nachrichtensender Skai gewarnt, eine Rückkehr zur Drachme würde dramatische Auswirkungen haben. Bei einer Rückkehr würde die Drachme drastisch abgewertet. Das Land würde wirtschaftlich ins Jahr 1950 zurückkehren, hieß es. Teile des Interviews, das in den kommenden Tagen ausgestrahlt werden soll, lagen der Nachrichtenagentur dpa am Montag vor.

Wegen der Angst vor einem Austritt Griechenlands aus dem Euroland sind wie bereits bekannt nach Angaben der Bank von Griechenland allein in den vergangenen zwei Jahren mehr als 62 Milliarden Euro ins Ausland geschafft worden. Allein im September und Oktober 2011 flossen etwa 14 Milliarden Euro an Geldeinlagen von Privatkunden und Unternehmen von den heimischen Finanzinstituten ab.