Ausreden, die nicht ziehen

Es sprach Vieles dafür, den einstigen Möbelkönig nicht zu hart anzufassen. Erscheint er doch schon bestraft genug. Er fiel von ganz oben nach ganz unten, verlor Millionen und sein Lebenswerk. Dabei wollte er doch nur seine Firma retten, sich nicht persönlich bereichern.

Das klingt gut. Und geht doch an der Sache vorbei. Zum einen, weil das Retten der Firma ihm im Ergebnis ja auch persönlich genutzt hätte. Entscheidend aber ist, wie er dieses Ziel verfolgt hat: Mit geschönten Bilanzen, überbewerteten Lagerbeständen und ähnlichen vom Gericht nachgewiesenen Tricksereien wurden Geldgeber getäuscht.

Was seinem Unternehmen zugute kommen sollte, wurde auf der anderen Seite spiegelbildlich zum Millionenschaden. Um das Geld, das auf diese Weise auf Nimmerwiedersehen in der Möbelfirma versickerte, sind andere geprellt.

Das nicht ungesühnt zu lassen — durchaus auch mit Signalfunktion für mögliche Nachahmer — war Gegenstand des Strafverfahrens und des am Ende auch gerechten Urteils.