Bad Bank der HRE schreibt erneut Gewinn
München (dpa) - Die sogenannte Bad Bank der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) hat im vergangenen Jahr erneut schwarze Zahlen geschrieben.
„Das war ein gutes Jahr für uns“, sagte Vorstandschef Christian Bluhm in München. Er sieht die bundeseigene Abwicklungsanstalt auf einem guten Weg, auch wenn für viele milliardenteure Probleme noch Lösungen fehlen, die den Steuerzahler am Ende möglichst schonen sollen. Allerdings rechnet Bluhm auch für dieses Jahr wieder mit einem Gewinn.
2010 waren Risikoaltlasten der in Schieflage geratenen HRE im damaligen Wert von rund 175 Milliarden Euro in die bundeseigene Abwicklungsanstalt ausgelagert worden, um der Immobilienbank einen Neustart zu ermöglichen - und sie im kommenden Jahr wieder privatisieren zu können. Die FMSW soll die Papiere, darunter Kreditpapiere etwa für Straßen- oder Tunnelbauprojekte, möglichst ohne Verluste wieder zu Geld machen. Für diese haftet nämlich am Ende der Bund und damit der Steuerzahler.
Im vergangenen Jahr ist das Bluhm und seiner Mannschaft wie schon 2012 gelungen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hat sich von 37 Millionen auf 146 Millionen Euro nahezu vervierfacht. Nach Steuern steht unter dem Strich ein Gewinn 117 Millionen Euro nach 35 Millionen 2012. Das war nicht immer so: 2011 musste die FMSW wegen Belastungen aus der Griechenlandkrise mehr als 9 Milliarden Euro abschreiben.
Seither ist die Bad Bank aber rascher voran gekommen, als zunächst erwartet. Vom Volumen der ursprünglichen Altlasten von 175 Milliarden Euro waren Ende 2013 noch gut 119 Milliarden Euro vorhanden.
Bis 2020 soll die FMS Wertmanagement am Abbau weiter arbeiten, also etwa Kreditpapiere für Straßenbauprojekte oder Immobilien verkaufen. Ein Problem ist, dass etliche Papiere deutlich längere Laufzeiten haben. Das Volumen der Altlasten, die Laufzeiten über 2020 hinaus haben umfasst noch fast 79 Milliarden Euro. Parallel zum Geschäft würden Strategien für diese Posten entwickelt.
Daran entzündet sich auch Kritik. Der finanzpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Gerhard Schick, sagte, dass die Altlasten dem Staat früher oder später auf die Füße fallen würden. „Denn noch immer verwaltet die Bad Bank des Pleiteinstituts HRE zweifelhafte Finanzprodukte, deren Verluste man auf geduldigem Papier bequemerweise in die Zukunft schieben kann.“ Der Gewinn sollte „nicht den falschen Eindruck erwecken, dass Deutschland mit seiner überstürzten Bankenrettung glimpflich davon käme.“