Bahn prüft Millionenforderung an Flughafengesellschaft
Berlin (dpa) - Wegen der verschobenen Eröffnung des Berliner Hauptstadt-Airports drohen der Flughafengesellschaft nun auch Schadenersatzforderungen der Deutschen Bahn. „Es gibt Einnahmeausfälle in Millionenhöhe“, sagte ein Bahnsprecher der Nachrichtenagentur dpa.
Genaue Zahlen nannte er nicht. Der Bahn-Aufsichtsrat beschäftigte sich am Mittwoch mit dem Thema. Es sei aber noch zu früh, über konkrete Forderungen zu sprechen, sagte der Sprecher. Die Bahn gehört dem Bund, der auch Miteigentümer der Flughafengesellschaft ist.
Nach Informationen der Tageszeitung „Die Welt“ (Mittwoch) veranschlagt die Bahn den Schaden durch die geplatzte Eröffnung intern auf mindestens 20 Millionen Euro. Eingerechnet seien ausfallende Erlöse aus dem Fahrkartenverkauf und Trassengebühren. Zudem müsse die neue Strecke nach Schönefeld mit größerem Aufwand bewacht werden, weil ungenutzte Schienentrassen Buntmetalldiebe anzögen.
Der Hauptstadtflughafen in Berlin-Schönefeld hätte eigentlich am 3. Juni in Betrieb gehen soll. Eine Vielzahl von Problemen unter anderem mit dem Brandschutz ließ diesen Termin platzen. Nun ist die Eröffnung für den 17. März 2013 vorgesehen.
Zahlreiche Unternehmen - von Fluggesellschaften bis zu Ladenbetreibern - sehen sich durch die Verspätung geschädigt. Nach Informationen der Wochenzeitung „Die Zeit“ haben bereits 500 Firmen Nachforderungsanträge gestellt. Bei einem Unternehmen belaufe sich die Forderung bereits auf 45 Millionen Euro. Flughafensprecher Ralf Kunkel nannte den Bericht „nicht nachvollziehbar“. Die zu erwartenden Mehrkosten nach der Verschiebung werden am Freitag auch Thema der Aufsichtsratssitzung der Flughafengesellschaft sein.