Bank of America büßt mit 1,3 Milliarden für Hypotheken-Deals
New York (dpa) - Hypothekengeschäfte vor der Finanzkrise holen die Bank of America schmerzlich ein.
Ein New Yorker Richter verurteilte das Kreditinstitut am Mittwoch zur Zahlung von knapp 1,3 Milliarden Dollar (1 Mrd Euro) wegen Betruges an den beiden staatlichen Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac. Eine in die Sache verwickelte Bankerin muss eine Zivilstrafe von 1 Million Dollar zahlen.
In dem Fall ging es um den Verkauf von Hypothekenpapieren durch den Hausfinanzierer Countrywide an Fannie Mae und Freddie Mac kurz vor der Finanzkrise. Viele der in diesen Papieren enthaltenen Hauskredite seien von vornherein faul gewesen, hatte eine Jury bereits im Oktober 2013 geurteilt. Nun erging das Strafmaß. Die Bank of America steht in der Verantwortung, weil sie Countrywide 2008 geschluckt hatte.
Die Staatsanwaltschaft hatte der Bank und der verantwortlichen Bankerin vorgehalten, ein Programm namens „The Hustle“ (Die Hetze) aufgelegt zu haben, durch das Kunden besonders zügig einen Hauskredit bekamen. Die Qualitätskontrolle sei dabei „ein Witz“ gewesen, hatte Bundesstaatsanwalt Preet Bharara zu Beginn des Verfahrens erklärt. Richter Jed Rakoff sah dies nun genauso: „Es war von Anfang bis Ende das Instrument für einen dreisten Betrug durch die Beklagten.“
Die damaligen Geschäft von Countrywide haben der Bank of America schon jede Menge Ärger eingebrockt und viel Geld gekostet. Nach den Informationen von US-Medien verhandelt die Bank derzeit mit dem Justizministerium um einen milliardenschweren Vergleich. Im New Yorker Fall erklärte die Bank, ihre Optionen zu prüfen.
Auch andere Banken hatte es wegen fragwürdiger Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise hart getroffen. US-Branchenführer JPMorgan Chase hatte sich im November auf einen 13 Milliarden Dollar schweren Vergleich mit US-Behörden geeinigt; bei der Citigroup waren es 7 Milliarden Dollar.