BASF verdient dank guten US-Geschäfts mehr
Ludwigshafen (dpa) - Nach einem Rekordjahr 2013 dank guter Geschäfte mit der Autoindustrie und niedriger Energiekosten in den USA rechnet der weltgrößte Chemiekonzern BASF 2014 mit weiteren Zuwächsen.
Dabei setzen die Ludwigshafener neben den asiatischen Schwellenländern vor allem erneut auf die USA.
Dort profitierte BASF bereits im vergangenen Jahr unter anderem von einer hohen Nachfrage nach Katalysatoren und Lacken aus der Automobilindustrie. Zudem waren dort die Energieausgaben aufgrund des Schiefergas-Booms geringer, was für Chemiefirmen aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs wichtig ist.
„BASF erwartet 2014 einen leichten Anstieg beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten“, sagte Konzernchef Kurt Bock am Dienstag. Den Absatz will das Dax-Unternehmen - Zu- und Verkäufe nicht mit eingerechnet - erhöhen. Der Umsatz soll hingegen aufgrund des geplanten Verkaufs des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts an den russischen Energieriesen Gazprom etwas schrumpfen.
Den Aktien von BASF ging trotz positiv beurteilter Geschäftszahlen am Dienstag die Luft aus. Die Papiere eröffneten auf einem Rekordhoch, drehten dann aber rasch ins Minus. Am Nachmittag verbilligten sie sich um 1,2 Prozent und gehörten damit zu den größten Verlierern im Dax. Analyst Markus Mayer vom Analysehaus Kepler Cheuvreux führte dies auf den Ausblick zurück. Der Markt habe mehr erwartet.
Die Ziele für das abgelaufene Geschäftsjahr erfüllten die Ludwigshafener. Der Umsatz kletterte um fast 3 Prozent auf knapp 74 Milliarden Euro, der operative Gewinn vor Sonderposten erhöhte sich um gut 8 Prozent auf fast 7,2 Milliarden Euro. Damit schloss BASF das Jahr 2013 mit neuen Bestmarken ab. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 4,8 Milliarden Euro, etwas mehr als 2012. Die Dividende soll um 10 Cent auf 2,70 Euro je Aktie steigen. Laut Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel lief das vorige Jahr für BASF besonders in den USA gut.
Bock bekräftigte seine Kritik an der deutschen und europäischen Energiepolitik. Europa habe derzeit die höchsten Energiekosten weltweit. Die Lohnkosten seien hoch, der Markt stagniere. Zudem sei Europa nicht bereit, Energiereserven etwa in Form von Schiefergas zu nutzen. All dies bremse die Investitionsbereitschaft in der Chemie. Der Vorstandschef räumte ein, Schiefergas werde den Markt in Europa nicht revolutionieren, dazu seien die Reserven zu gering. Fracking könne aber einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.