Baumarktkette Praktiker schließt mehrere Märkte in NRW

Kirkel/Krefeld (dpa) - Im Zuge seines Sanierungsprogramms hat die kriselnde Baumarktkette Praktiker einen ersten Markt geschlossen. Die Filiale in Krefeld wurde demnach bereits Ende März dichtgemacht.

In der zweiten Jahreshälfte sollen mindestens sechs weitere Praktiker-Filialen sowie zwei Geschäfte der Tochter extra BAU+HOBBY folgen, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch im saarländischen Kirkel auf Anfrage.

Wie viele weitere Märkte in Deutschland und im Ausland insgesamt geschlossen werden, hänge vom Ausgang der Verhandlungen mit Vermietern und Investoren ab. Schließungstermine gibt es bereits unter anderem für Märkte in Düren, Moers und Kerpen.

Insgesamt gelten 30 der derzeit 234 Praktiker-Märkte in Deutschland als unrentabel. Das laufende Sanierungsprogramm sieht neben der Umgestaltung der Märkte auch einen Umzug der Konzernzentrale von Kirkel nach Hamburg bis September vor. Insgesamt sollen etwa 1400 der rund 10 800 Arbeitsplätze im Inland abgebaut werden. Praktiker ist wegen einer verfehlten Rabattstrategie im Inland und der schlechten Konjunktur auf vielen Auslandsmärkten seit Jahren in Turbulenzen.

2011 hatte das Unternehmen einen Verlust von rund 555 Millionen Euro verbucht, der Umsatz war gegenüber 2010 um 7,7 Prozent auf knapp 3,2 Milliarden Euro gesunken.