Bausparkassen blicken vorsichtig auf das Jahr 2014
Stuttgart (dpa) - Nach Zuwächsen 2013 erwarten die Bausparkassen in Deutschland im kommenden Jahr keine großen Sprünge. Für 2014 erhoffe man sich eine „stabile Entwicklung“, erklärte der Verbandschef der privaten Bausparkassen, Andreas Zehnder.
Auch die Landesbausparkassen (LBS) sprachen für 2014 von einer stabilen Entwicklung beim Neugeschäft. Neben den LBS gibt es bundesweit ein Dutzend private Anbieter.
2012 waren bei den privaten Bausparkassen 2,1 Millionen Verträge über eine Bausparsumme von 65,6 Milliarden Euro abgeschlossen worden. Beides soll 2013 übertroffen werden.
Den Bausparkassen bereitet die anhaltende Niedrigzinsphase an den allerdings Finanzmärkten Sorgen. „Die Menschen dürfen nicht das Vertrauen in die Früchte ihrer Sparleistung verlieren“, warnte Zehnder. „Sonst sparen sie sich das Sparen.“
Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) - zu dem mit Wüstenrot, die Nummer 2 der Bausparkassen in Deutschland gehört - hat als Reaktion auf die Niedrigzinsen ein breit angelegtes Sparprogramm aufgelegt. W&W hatte die Erwartungen für die kommenden Jahre bereits nach unten geschraubt. Die Bausparkasse Wüstenrot erwartet 2013 aber trotzdem Bestwerte.
Die Bausparkasse plane auf lange Sicht mit niedrigen Zinsen, sagte Wüstenrot-Chef Bernd Hertweck. „Eine Kündigung wegen des niedrigen Zinsniveaus ist ausgeschlossen.“ Einzelnen Kunden würden aber Neuverträge angeboten, durch die sie dann auch niedrigere Darlehenszinsen abbezahlen müssen.
Auch Branchenprimus Schwäbisch Hall will sein Rekordergebnis von 2012 im laufenden Jahr übertreffen. Damals hatte die Bausparkasse rund eine Millionen neue Verträge mit einem Bausparvolumen von 32,8 Milliarden Euro abgeschlossen.
„Wir rechnen kurz- und mittelfristig nicht mit gravierenden Änderungen des Zinsniveaus“, erklärte eine Sprecherin. „Auf diese Niedrigzinsphase haben wir bereits im Frühjahr mit einem neuen Tarifangebot reagiert.“
Die Bausparkassen sehen zugleich auch Chancen in der Finanzkrise: „Bausparen steht wie kaum ein anderes Produkt für Sicherheit und Solidität“, betonte Zehnder. „Darauf vertrauen die Menschen.“
Zuwächse erhoffen sich die privaten Bausparkassen den Angaben zufolge im Bereich Modernisierung. Nach Angaben eines Sprechers fließen etwa zwei Drittel des Baugelds, das Bausparkassen auszahlen, in die Modernisierung - ein Großteil davon in die energetische Sanierung.