BayernLB hakt 2014 ab

München (dpa) - Die BayernLB hat das Jahr nach einem durchwachsenen zweiten Quartal abgehakt.

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2014 werde für die Landesbank ein Jahr des Übergangs, sagte der neue Vorstandschef Johannes-Jörg Riegler am Donnerstag in München. Am Ende wird in der Bilanz ein Verlust stehen. Schuld ist die Trennung von der ungarischen Tochter MKB.

Diese hatte die BayernLB in den vergangenen Jahren schon viel Geld gekostet - seit 1994 summieren sich die Kosten auf 2 Milliarden Euro. Der Verkauf an Ungarn drückt in diesem Jahr auf die Bilanz. Allerdings ist mit der ohnehin von der EU geforderten Trennung nun ein dicker Brocken aus dem Weg geräumt.

Zudem laufe es im Kerngeschäft weiter sehr solide. Das solle auch im zweiten Halbjahr so bleiben. „Viel wichtiger ist aber der Blick nach vorne“, sagte Riegler. Mittel- und langfristig sei das Haus gut aufgestellt, um eine starke bayerische Bank zu werden.

Allerdings bekommt auch die BayernLB im Bankgeschäft die niedrigen Zinsen zu spüren, zudem ist der Konkurrenzdruck hoch. Im zweiten Quartal schrumpften der Zins- und der Provisionsüberschuss verglichen mit dem zweiten Jahresviertel 2013.

Das drückte den Vorsteuergewinn deutlich. Insgesamt knickte der sogar um mehr als 40 Prozent auf noch 320 Millionen Euro ein. Allerdings lag der Wert im zweiten Quartal 2013 durch die Einnahmen aus dem Verkauf der Immobilientochter GBW auch deutlich höher als gewöhnlich.

Doch auf Riegler warten auch noch andere Baustellen. Im Herbst steht der Stresstest der Europäischen Zentralbank an, mit dem die Stabilität von Banken getestet wird.

Schon vorangegangene Tests hatten der Bank nach der Sanierung bestätigt, mit genügend Kapital ausgestattet zu sein, um auch schwierige Wirtschaftslagen durchzustehen. Nach der Rettung durch den Steuerzahler hatte die EU der Bank einen Schrumpfkur verordnet, zudem zog sich die BayernLB aus riskanten Geschäften zurück. Es werde nun nicht mehr auf „jeder Hochzeit getanzt“, sagte Riegler.

Trotz des erwarteten Jahresverlusts will Riegler wie gefordert bis 2019 rund 5 Milliarden Euro Staatshilfen zurückzahlen. Das sei ambitioniert, aber machbar. Bisher hat die Bank rund 1,2 Milliarden Euro überwiesen, in diesem Jahr ist bislang kein Geld geflossen.

Noch nicht entschieden ist, ob und wie sich die BayernLB mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone einigen wird. Er halte sich alle Optionen offen, sagte Riegler. Es sei noch nicht klar, ob es zu einem Vergleich mit dem 83-Jährigen kommen wird, oder ob die Landesbank vor Gericht versuchen wird, an Geld zu kommen. „Das wird die Zukunft weisen.“ Ecclestone hatte der BayernLB die Zahlung von 25 Millionen Euro geboten, wenn die Bank im Gegenzug auf Ansprüche verzichtet.

Dieses Angebot hatte die BayernLB Anfang August abgelehnt. Ecclestone wollte das Geld zusätzlich zu seiner Geldauflage aus dem jüngst eingestellten Bestechungsprozess gegen ihn zahlen.

Die Bank hatte ursprünglich viel mehr Geld von Ecclestone gefordert, weil sie sich von ihm hintergangen fühlte. Die BayernLB war früher Hauptaktionär der Formel 1. Sie war der Auffassung, dass sie ihre Anteile an der Rennserie im Jahr 2006 wegen einer Absprache zwischen Ecclestone und ihrem damaligen Vorstand Gerhard Gribkowsky zu billig verkauft hatte.

Ob derzeit mit Ecclestone verhandelt werde oder bereits ein neues Angebot auf dem Tisch liegt, wollte Riegler nicht sagen. Er signalisierte aber Einigungsbereitschaft. „Wenn das Gesamtpaket stimmt, werden wir uns dem nicht verschließen“, sagte er mit Blick auf ein mögliches neues Ecclestone-Angebot.