BayernLB legt Zahlen vor - aber noch keine Antworten
München (dpa) - Eigentlich sollte vor der Sommerpause Klarheit herrschen. Doch die Hoffnung der BayernLB, dass in Brüssel eine Entscheidung über die fälligen Auflagen für die milliardenschweren Staatshilfen zustande kommt, hat sich nicht erfüllt.
Stattdessen brodelt es in der Gerüchteküche. Müssen sich die Sparkassen wieder stärker an der fast komplett verstaatlichten Bank beteiligen? Kann die Landesbank nach ihren Milliardenverlusten dem Freistaat bald wieder Geld zurückzahlen? An diesem Montag (29. August) werden diese Fragen auch eine Rolle spielen, denn die Bank legt ihre Zahlen für das zweite Quartal vor. Antworten wird es allerdings kaum geben.
So dürfte vor allem der Blick auf die kommenden sechs Monate spannend sein. Angesichts der Turbulenzen auf den Finanzmärkten, der Talfahrt an den Börsen und der Angst vor einem Abschwung könnten die Aussichten ein wenig trüber ausfallen. Die Schuldenkrise in Europa dürfte die Bank bereits Geld gekostet haben. Zwar hat die Landesbank ihr Engagement etwa in Griechenland reduziert, dennoch dürften Abschreibungen auf die Papiere das Ergebnis spürbar belasten, wie es in Finanzkreisen heißt. Die bereits im ersten Quartal verbuchte ungarische Bankenabgabe wird den Halbjahresgewinn ebenso wie deutsche Angaben schmälern.
Im ersten Viertel war der Gewinn kräftig zusammengeschmolzen. Nach fast 500 Millionen Euro vor einem Jahr standen zwischen Januar und März nur noch 149 Millionen Euro Vorsteuergewinn in den Büchern - auch wegen einiger Sondereffekte. Im Jahr zuvor hatte die BayernLB nach horrenden Milliardenverlusten von 2008 und 2009 wieder Gewinne gemacht und vor Steuern ein Plus von 885 Millionen Euro verbucht. „Wir gehen nicht davon aus, dass es noch einmal so bombastisch läuft wie 2010“, hatte Bank-Chef Gerd Häusler im März gesagt. Trotzdem war die Bank bisher mit dem Jahresverlauf zufrieden, verkniff sich aber eine konkrete Prognose.
Die Bank konzentriere sich auf ihr Kerngeschäft, die Schrumpfkur wirke. Größte Baustelle bleibt die Verhandlung mit der EU. Schon zum Ende des vergangenen Quartals bezeichnete Finanzvorstand Stephan Winkelmeier die Gespräche als „extrem intensiv“. Zu möglichen Lösungen schweigt die Bank eisern, auch was eine mögliche Beteiligung der Sparkassen angeht. Die, so heißt es seit einigen Wochen immer wieder, könnte sich wieder stärker beteiligen müssen - und damit auch wieder Risiken übernehmen.