BDA-Chef: Vollbeschäftigung bei richtiger Weichenstellung
Berlin (dpa) - Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer sieht die Entwicklung am Arbeitsmarkt auch 2014 weiterhin positiv. „Ich gehe von einem erneuten Anstieg der Beschäftigung aus.
Allerdings wird die Arbeitslosigkeit im nächsten Jahr wohl trotz steigender Beschäftigung allenfalls noch geringfügig sinken“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Im Laufe der nächsten vier Jahre hält er Vollbeschäftigung zumindest für möglich. Zuletzt waren 2,8 Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos gemeldet.
Kramer teilt die Einschätzung von Bundesregierung und Wirtschaftsforschern, dass die Konjunktur 2014 weiter anzieht. Die Prognosen lauten auf etwa plus 1,7 Prozent. „Dies setzt allerdings eine stabile Weltkonjunktur voraus, weil nur dann die deutschen Exporte wieder spürbar wachsen werden.“
Zur Einkommensentwicklung der Beschäftigten in den kommenden zwölf Monaten sagte Kramer: „Die Beschäftigten werden wir auch 2014 angemessen am wirtschaftlichen Erfolg beteiligen.“ Zugleich mahnte er, die Politik habe „dafür zu sorgen, dass die Lohnerhöhungen auch bei den Arbeitnehmern ankommen und nicht durch weiter steigende Stromkosten, höhere Sozialbeiträge und die kalte Progression bei der Einkommensteuer geschmälert werden“.
Der erst seit vier Wochen amtierende BDA-Chef appellierte mit Hinweis auf die Rekorderwerbstätigkeit von aktuell 42 Millionen Beschäftigten an die Regierung: „In so einer erfreulichen Situation sollten die politisch Verantwortlichen alles daran setzen, den Einstieg in Arbeit nicht durch neue Regulierung zu erschweren, damit auch Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose wieder eine Chance auf Beschäftigung haben. Vollbeschäftigung ist möglich, wenn jetzt die Weichen richtig gestellt werden.“
Den Grund für den nach seiner Einschätzung nur noch schleppenden Abbau der Arbeitslosigkeit sieht er vor allem darin, dass die Anforderungen an Bewerber und das Profil vieler Arbeitsloser immer öfter nicht zusammenpassten: Nur jede siebte offene Stelle setze keinen Berufs- oder Hochschulabschluss voraus, aber fast die Hälfte der Arbeitslosen sei geringqualifiziert. „Wir müssen alle unsere Anstrengungen intensivieren, um die große Lücke zwischen angebotenen und nachgefragten Qualifikationen zu verringern.“