Bei McDonald's gibt es künftig einen Tischservice
Frankfurt/Main (dpa) - Im Kampf gegen den Kundenschwund verabschiedet sich McDonald's von einem seiner Grundsätze: Die Gäste müssen sich nicht mehr unbedingt am Tresen anstellen, sondern werden auch direkt an ihrem Tisch bedient.
„Das ist für uns ein großer Schritt“, sagte der Deutschland-Chef der weltgrößten Burgerkette, Holger Beeck, in Frankfurt bei der Wiedereröffnung des größten deutschen Restaurants der Kette im Frankfurter Flughafen. Dort ist auf über 2300 Quadratmetern der McDonald's der Zukunft zu sehen: Neben dem Lounge-Bereich in Braun und Beige dominiert die große Spiellandschaft mit einer Rutsche in einer neun Meter hohen Rakete. Die Kinder können auch beim Essen spielen, auf die Tische werden Spiele projiziert. Insgesamt hat sich McDonald's das Vorzeige-Restaurant 8,5 Millionen Euro kosten lassen.
Beim Bestellen haben die Kunden in dem Frankfurter Restaurant künftig drei Möglichkeiten: Sie können sich wie gewohnt am Tresen anstellen, bezahlen, am Tisch essen und ihr Tablett zurückbringen. Wer es bequemer mag, kann sich von Kellnern bedienen lassen - möglich ist das aber nur in einem ausgewählten Bereich des Restaurants. Variante drei: Auf dem Bildschirm der Bestellterminals das Gewünschte antippen und sich das Essen servieren lassen. Und es gibt noch eine weitere Neuheit - Sonderwünsche der Gäste werden künftig berücksichtigt. Eine Gurkenscheibe mehr oder etwas Bacon weniger auf den Burger, das soll künftig kein Problem mehr sein. Denn alle Speisen werden frisch und nicht mehr auf Vorrat zubereitet.
„Wir haben dieses Jahr acht Neueröffnungen in Deutschland, die Restaurants werden alle so ausgestattet“, sagte Beeck. Wann die anderen der knapp 1500 Restaurants hierzulande diesem Konzept folgen werden, ist noch unklar. Es solle auf jeden Fall schneller gehen als damals bei der Einführung des McCafé, so Beeck. Dies hatte acht Jahre gedauert.
Die Verkaufszahlen von McDonald's waren in den USA zuletzt überraschend kräftig zurückgegangen. Anbieter von Premium-Burgern oder das zunehmende Bewusstsein für gesundes Essen setzen dem Branchenprimus zu. Auch auf dem wichtigen Fastfood-Markt Deutschland ist es nicht einfacher geworden. Hier haben Burger und Fritten ebenfalls mit Imageproblemen und einer wachsenden Konkurrenz zu kämpfen.
„Unsere Vorbereitung auf herausfordernde Zeiten war unzureichend, wir waren an einigen Stellen zu langsam und bequem geworden. Fehler macht man vor allem, wenn die Geschäfte gut laufen“, sagte Beeck der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montag). Aber: „Wir haben aus unseren Fehlern gelernt.“