BER-Architekt beschuldigt Bauherren
Sein Rauswurf habe zu Chaos geführt.
Berlin. Die Probleme am neuen Hauptstadtflughafen haben aus Sicht seines Architekten Meinhard von Gerkan in erster Linie die Bauherren zu verantworten. „Wir wurden nie gefragt, wir kriegten nur Anweisungen“, sagte der 77-Jährige am Freitag im Untersuchungsausschuss zum Flughafendebakel mit Blick auf die früheren Geschäftsführer Rainer Schwarz und Manfred Körtgen. Als der Aufsichtsrat nach der Eröffnungsabsage 2012 die Planungsgemeinschaft BBI rauswarf, an der Gerkan beteiligt war, sei das Projekt im Chaos versunken.
„Der Flughafen ist zwei Jahre nur sauber gefegt worden“, sagte Gerkan. Es gebe nichts Schlimmeres, als ein eingearbeitetes Team von heute auf morgen vor die Tür zu setzen — „auch wenn es nicht das beste Team der Welt ist“. So ein Rauswurf könne nur zu Chaos führen.
Für den Neubau in Schönefeld gibt es wegen Planungsfehlern, Baumängeln und Technikproblemen noch immer keinen Eröffnungstermin. Gerkan nannte im Wesentlichen drei Ursachen: den Brandschutz, zudem Hunderte von Planänderungen in der Bauphase sowie eine mangelhafte Kommunikation mit der Flughafen-Geschäftsführung.dpa