Verbraucher schauen auf Preis Bestatter-Umsätze trotz mehr Todesfällen nicht gestiegen

Düsseldorf (dpa) - Mehr Todesfälle und sparsamere Hinterbliebene: Auch bei Bestattungen schauen viele Verbraucher auf den Preis. Während früher Beerdigungen oft ein Statussymbol waren, recherchieren viele Hinterbliebene nun oft im Internet nach günstigen Angeboten.

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Bei der nach Angaben der Veranstalter weltweit wichtigsten Bestatterfachmesse BEFA in Düsseldorf diskutieren Vertreter der Branche seit Donnerstag über neue Trends und aktuelle Entwicklungen. Rund 210 Aussteller präsentieren noch bis zum Samstag unter anderem neue Sarg- und Urnenmodelle, etwa mit glitzernden Kristallen oder Fußballmotiven.

Rund 4000 vorwiegend mittelständische Bestattungsunternehmen haben im vergangenen Jahr in Deutschland nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Bestatter einen weitgehend unveränderten Umsatz von knapp 2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Zahl der Todesfälle sei zwar wegen der demografischen Entwicklung gestiegen, der Umsatz je Verstorbenem sei jedoch geringer ausgefallen, berichtete Verbandssprecher Oliver Wirthmann.

„Es gibt eine Menge Menschen, die für Beerdigungen weniger ausgeben wollen“, stellte Alexander Helbach von der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas fest. So sei eine Billigbestattung schon für etwa 1000 Euro zu haben, eine einfache Beerdigung komme auf etwa 2000 bis 3000 Euro.

Viele Vergleichsportale im Internet kassierten jedoch oft hohe Provisionen von bis zu 20 Prozent, so dass es in der Regel günstiger sei, lokale Angebote von Bestattern einzuholen. Dabei sei es sinnvoll, konkret nach günstigen Angeboten zu fragen, sagte Helbach. Wirthmann vom Bestatterverband warnte jedoch vor Lockvogelangeboten, die das mangelnde Preisgefühl vieler Verbraucher für die Kosten einer Beerdigung ausnutzten.

Für etwa zwei Drittel der Verstorbenen werde - oft auch aus Kostengründen - eine Feuerbestattung gewählt, berichtete Helbach. Noch Mitte der 90er Jahre sei dieses Verhältnis umgekehrt gewesen. Gespart werde auch bei Grabsteinen oder der Größe der Grrabanlagen, so Wirthmann. Gefragt seien etwa pflegefreie Gemeinschaftsgrabanlagen.