Bilfinger Berger erzielt Rekordergebnis
Mannheim (dpa) - Der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger hat unter seinem neuen Chef Roland Koch 2011 ein Rekordergebnis erzielt. „Das ist ein Anspruch, den wir öfter erfüllen wollen“, sagte der ehemalige hessische Ministerpräsident (CDU) bei einer Telefonkonferenz in Mannheim.
Vor allem wegen des Verkaufs des Australien-Geschäfts schnellte der Gewinn vorläufigen Zahlen zufolge um 39 Prozent auf 394 Millionen Euro in die Höhe. Ohne Verkäufe lag der Zuwachs bei sieben Prozent im Vergleich zur bisherigen Bestmarke aus dem Jahr 2010.
Auch für das laufende Jahr gab Koch trotz der Turbulenzen durch die Euro-Schuldenkrise einen „verhalten“ positiven Ausblick. In allen Geschäftsfeldern sei eine positive Entwicklung zu erwarten. Auch zum Jahresende 2011 sei die Leistung gestiegen. Für Bilfinger Berger habe sich damit die Befürchtung nicht bestätigt, dass das vierte Quartal schwieriger werde, sagte Koch. Er hatte am 1. Juli den Chefposten bei dem Konzern übernommen und seitdem das Dienstleistungsgeschäft weiter ausgebaut. Das Engagement in Nigeria fuhr Bilfinger Berger planmäßig herunter.
Seinen Anteil an dem Rekordergebnis wollte Koch nicht überbewerten. Er baue noch sehr auf den vorhandenen Stärken auf, sagte der Vorstandschef. Die strategische Planung bis 2016 trage dagegen seine Handschrift. Koch will die verschiedenen Konzernteile, die durch Zukäufe entstanden sind, stärker miteinander verzahnen. Zudem hat er das Ziel ausgegeben, die Leistung bis 2016 um bis zu 50 Prozent zu steigern und das Konzernergebnis zu verdoppeln. In Zukäufe insbesondere im Dienstleistungsbereich will das Unternehmen insgesamt mehr als 1 Milliarde Euro investieren.
Im laufenden Jahr rechnet der Konzern ohne Zukäufe mit einem Rückgang der Leistung, unter anderem weil das Nigeria-Geschäft nicht mehr in der Bilanz berücksichtigt wird. Das Konzernergebnis werde dagegen erheblich über dem - um den Verkauf des Australien-Geschäfts und das stillgelegte nordamerikanische Baugeschäft - bereinigten Wert von 220 Millionen Euro des vergangenen Jahres liegen. Griechenland spielt Koch zufolge für das Geschäft von Bilfinger Berger praktisch keine Rolle. Auch die Bedeutung anderer Euro-Schuldenstaaten wie Portugal oder Spanien sei sehr gering.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr kletterte die Leistung des Konzerns, der rund 59 200 Mitarbeiter beschäftigt, um fünf Prozent auf rund 8,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich um sechs Prozent auf 361 Millionen Euro. Den Aktionären winkt einschließlich eines Bonus eine auf 3,40 (Vorjahr: 2,50) Euro je Anteilsschein erhöhte Dividende.