Billigflieger Easyjet mit kräftigem Gewinnzuwachs
London (dpa) - Die britische Billigfluglinie Easyjet hat im Geschäftsjahr 2012/2013 einen kräftigen Gewinnsprung verbucht. Unter dem Strich verdiente Easyjet 398 Millionen Pfund (474 Millionen Euro), nach 255 Millionen Pfund im vorigen Geschäftsjahr.
Der Umsatz stieg von 3,95 auf 4,26 Milliarden Pfund, teilte das Unternehmen am Dienstag in London mit. „Wir werden unsere Strategie fortsetzen, den Kunden niedrige Preise zu großartigen Zielen zu bieten, mit freundlichem Service, so dass wir im Wettbewerb bestehen können“, sagte Vorstandschefin Carolyn McCall. Der irische Konkurrent Ryanair hatte zuletzt Gewinnrückgänge verbuchen müssen.
„Es war ein sehr starkes Jahr“, sagte McCall. Das Ticket kostete bei Easyjet im Durchschnitt gut 62 Pfund. Zu der Erhöhung um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr habe beigetragen, dass Easyjet grundsätzlich nummerierte Sitzplätze anbiete und für Sitzplatzwahl extra bezahlt werden müsse. Die Auslastung der Flugzeuge lag den Angaben zufolge bei 89,3 Prozent. Insgesamt transportierte Easyjet im abgelaufenen Geschäftsjahr 60,8 Millionen Passagiere - ein Plus von vier Prozent.
Der Wettbewerb unter den Billigfliegern sei stark, sagte McCall. Zu den Platzhirschen Easyjet und Ryanair stießen zunehmend bisher vor allem regional aktive Anbieter wie Norwegian und Wizz Air mit teils aggressiven Wachstumsvorhaben. Etablierte Airlines wie Lufthansa würden ihre defizitären Kurzstreckenflüge zunehmend an Billigtöchter wie Germanwings geben. Neue Marken wie Iberia Express entstünden derzeit noch ohne allzu großes Bewusstsein der Verbraucher.
In Deutschland will Easyjet seine Position weiter ausbauen. Auf der Basis Berlin-Schönefeld, wo acht Easyjet-Maschinen stationiert sind, haben die Briten nach eigenen Angaben einen Anteil von 50 Prozent. Mit der Eröffnung seiner 23. Basis in Hamburg im März 2014 will Easyjet auch in Norddeutschland erfolgreicher werden. Die Pünktlichkeit, vor Jahren einer der Pferdefüße bei Easyjet hat im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas abgenommen. 87 statt 88 Prozent der Flüge kommen nach Darstellung der Fluggesellschaft innerhalb von höchstens 15 Minuten nach der vorgegebenen Zeit an.