Studie: Ostdeutsche Regionen holen beim Lohnniveau auf

Nürnberg (dpa) - Ostdeutsche Regionen haben nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern in den vergangenen Jahren beim Lohnniveau spürbar aufgeholt. Auch die Arbeitsmarktlage sei vielerorts besser als in den strukturschwächsten Regionen im Westen.

Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. So haben sich nach IAB-Bewertung neben Jena, Sonneberg, Eisenach und Weimar und der Region Arnstadt in Thüringen auch die brandenburgischen Regionen Luckenwalde, Potsdam-Brandenburg, Oranienburg sowie Dresden in Sachsen im gesamtdeutschen Ranking verbessert.

Insgesamt gebe es aber weiter ein erhebliches wirtschaftliches Gefälle zwischen Ost und West: Im Oktober lag die Arbeitslosenquote in Westdeutschland bei 5,8 Prozent, in Ostdeutschland bei 9,5 Prozent.

Zu den strukturschwächsten Regionen Deutschlands zählen nach IAB-Einstufung die Regionen Flensburg, Goslar, Osterode, Uelzen, Bremerhaven und Gelsenkirchen. Einen hinteren Platz im Ranking nehmen außerdem Mönchengladbach, Husum, Lübeck, Hagen, Eschwege, Heide, Dortmund, Holzminden und Wuppertal ein.

Trotzdem könnten die wirtschaftlich benachteiligten Regionen im Osten und im Westen künftig nicht mehr mit einer ähnlich starken staatlichen Förderung rechnen wie bislang, schreiben die Arbeitsmarktforscher. Grund sei der EU-Beitritt der strukturschwachen Länder Bulgarien und Rumänien. Dieser habe die durchschnittliche Wirtschaftsleistung in der EU sinken lassen, die als Maßstab für die Förderwürdigkeit einer Region dient. In Deutschland werde es daher künftig kein einziges Höchstfördergebiet geben. Bund und Länder könnten Investitionen nur noch mit maximal 15 Prozent bezuschussen.

Das IAB hatte für die staatliche Investitionsförderung die wirtschaftliche Lage in den einzelnen Regionen anhand mehrerer Indikatoren überprüft.