Billigflieger Ryanair droht Millionenstrafe in Frankreich
Paris (dpa) - Europas größtem Billigflieger Ryanair droht wegen mutmaßlichen Verstößen gegen das französische Sozialrecht eine Geldstrafe in dreistelliger Millionenhöhe.
In einem Prozess in Aix-en-Provence forderte die Staatsanwaltschaft am Freitag den Gegenwert von vier Flugzeugen vom Typ Boeing 737 als Ausgangsbasis für eine Verurteilung zu nehmen. Eine Boeing 737 kostet laut Listenpreis mindestens 58 Millionen Euro.
Ryanair hatte die vier Maschinen jahrelang auf dem französischen Airport Marignane bei Marseille stationiert.
Die Beschäftigten am dortigen Unternehmensstandort waren allerdings nicht in Frankreich, sondern in Irland angemeldet. Dies war nach Sicht der Staatsanwaltschaft illegal.
Ryanair weist die Vorwürfe zurück. Die Verteidigung des irischen Unternehmens bezeichnete die geforderte Strafhöhe am Rande der Verhandlung als „wahnsinnig“, berichtete der Radiosender France Info.
Neben der Geldstrafe in Höhe des Flugzeugwerts verlangte die Anklage eine Basisstrafe in Höhe von 225 000 Euro. Das Gericht will am 25. September ein Urteil fällen.