Bio ist beliebt wie nie

Die Produzenten können mit der großen Nachfrage nicht mithalten.

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Nürnberg. Längst gibt es Bio-Lebensmittel in jedem Supermarkt. Der Markt hat Experten zufolge auch 2013 weiter zugelegt — für die Branche ein Grund zur Freude. Doch zugleich verschärft sich das Problem, dass die heimischen Bauern mit der Produktion nicht mehr nachkommen. Wie die ökologische Landwirtschaft auf die Herausforderungen reagieren kann, ist eines der Themen, die ab Mittwoch auf der Öko-Messe Biofach in Nürnberg diskutiert werden.

Deutschland ist nach Angaben des Forschungsinstituts für biologischen Landbau nach den USA der zweitgrößte Biomarkt der Welt. 2012 wurden hier mehr als sieben Milliarden Euro erlöst. Auch 2013 ging es aufwärts: „Die Marktentwicklung ist weiter eine positive, das ist erfreulich“, bestätigt der Geschäftsführer des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Stefan Zwoll. „Aber das Flächenwachstum kommt dem nicht nach.“

Ein Grund dafür ist die finanziell geförderte Nutzung von Biomasse für Biogasanlagen. Der Anbau von Mais zur Stromerzeugung rentiere sich dadurch viel mehr als der von Getreide oder Gemüse — erst recht, wenn es nach ökologischen Kriterien angebaut werde, klagt Zwoll. Hinzu komme, dass die politischen Rahmenbedingungen nicht verlässlich seien. Die Folge: Ein stetig größer werdender Anteil der Bio-Lebensmittel muss importiert werden. Zumal das Angebot in den Läden vielfältiger wird.

Die Branche wird von der anstehenden Revision der EU-Ökoverordnung umgetrieben. Dabei deutet sich an, dass künftig nicht mehr der komplette Anbauprozess, sondern nur noch eine Prüfung des Endprodukts entscheidend für die Erteilung des Siegels sein soll. „Das wird in Fachkreisen sehr kritisch gesehen“, betont die Geschäftsführerin des Bundesverbands Naturkost Naturwaren, Elke Röder. Ein Grund: Spuren von Pestiziden können im Labor auf vielen Bio-Produkten nachgewiesen werden, weil sie über die Atmosphäre auf das Gemüse gelangen. Ein weiterer Grund: Bislang wird bei Bio-Produkten der gesamte Anbau- und Entstehungsprozess kontrolliert, bei Verunreinigungen wird nach der Ursache gefahndet. Das entfällt, wenn nur das Endprodukt betrachtet wird.