Boeing will Billigfliegerwünsche erfüllen
London (dpa) - Mehr Passagiere auf gleichem Raum: Der Flugzeugbauer Boeing will mit einer neuen Variante seiner Mittelstreckenjets die Wünsche von Billigfluglinien wie Ryanair erfüllen.
Dank zusätzlicher Ausgangstüren hinter den Tragflächen und eines geringeren Sitzabstands soll die modernisierte Auflage 737-MAX-8 künftig 200 Menschen befördern können, wie der Chef der Boeing-Verkehrsflugzeugsparte, Ray Conner, vor Beginn der Farnborough Airshow in London sagte.
Das sind 11 Sitze mehr als bei der normalen Version. „Das Modell richtet sich speziell an Billigfluglinien“, sagte Conner. Je mehr Passagiere auf gleichem Raum befördert werden, desto günstiger können die Airlines die Tickets anbieten.
Der Sitzabstand soll bei der Billigflieger-Variante von üblicherweise 30 bis 31 Zoll auf 29 Zoll schrumpfen. Auch der europäische Boeing-Rivale Airbus arbeitet daran, mehr Fluggäste in sein Konkurrenzmodell A320 zu bekommen. Für die Langversion A321 hat Airbus schon eine Variante mit mehr Ausgängen vorgestellt, dank derer der Flieger mehr Fluggäste befördern darf.
Auf die erwartete neue Version für die A330 von Airbus reagierte Boeing-Manager Conner gelassen. Airbus will seinem 20 Jahre altes Langstreckenmodell laut Insidern unter dem Namen A330neo mit sparsameren Triebwerken eine zweite Jugend verschaffen.
Die A330 konkurriert mit Boeings 787 „Dreamliner“, der deutlich weniger Kerosin verbraucht. „Unsere 787-10 ist fast 30 Prozent besser als die A330“, sagte Conner mit Blick auf die geplante Langversion des Boeing-Fliegers. Zwar sei die A330 in der Anschaffung billiger, doch am Ende gehe es um die Höhe der Betriebskosten.
Es wird erwartet, dass Airbus seine Pläne für die A330neo auf der Luftfahrtmesse in Farnborough bei London vorstellt, die an diesem Montag (14. Juli) ihre Pforten öffnet.