Börsenneuling Osram mit durchwachsenem dritten Quartal
München (dpa) - Der Lichtspezialist Osram bekommt auch nach seinem Börsengang und dem Abschied von Siemens die Umbrüche in der Branche zu spüren. Allerdings wächst bei dem Börsenneuling die Zuversicht.
Der Vorstand rechnet im laufenden Geschäftsjahr (30. September 2013) nun unter dem Strich mit einem Gewinn.
Der Umsatz schrumpfte in der Zeit zwischen April und Ende Juni um zwei Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro, wie die ehemalige Siemens-Tochter am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Es war die erste Zahlenpräsentation des Konzerns, seit Siemens das Unternehmen vor wenigen Tagen in die Unabhängigkeit entlassen hatte.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) schnellte im dritten Quartal von 6 Millionen auf nun 22 Millionen Euro nach oben. Der Gewinn unter dem Strich sackte indes um drei Viertel auf 14 Millionen Euro ab. Dahinter stecken vor allem Kosten für den Konzernumbau in Höhe von 72 Millionen Euro.
Osram baut derzeit angesichts der tiefgreifenden Umbrüche im Lichtmarkt tausende Stellen ab und verkauft oder schließt Fabriken für die Produktion traditioneller Glühbirnen. Auf der anderen Seite muss der Lichtkonzern, der weltweit zu den größten Unternehmen seiner Branche gehört, Millionen in die Hand nehmen, um bei der Entwicklung der Leuchtdioden-Technik nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Das Umbauprogramm mache „gute Fortschritte“, sagte Vorstandschef Wolfgang Dehen. Mit 316 Millionen Euro sei bereits knapp ein Drittel der angepeilten Einsparungen von rund einer Milliarde Euro bis 2015 geschafft. Der Abbau von bislang 5200 Stellen steuere dazu nur einen Teil bei. Wichtig sei es auch, den Einkauf und Produktivität zu verbessern. Gut 8000 Stellen sind weltweit betroffen.
Während der Umsatz mit klassischen Lampen im dritten Geschäftsquartel weiter zurück ging, wuchs der Erlös bei den LED-Produkten. Diese machen mittlerweile mehr als 30 Prozent des Umsatzes aus. Bei der Ertragsperle, den Auto- und Speziallampen, konnte der Umsatz weiter zulegen. Osram sei dort weiter Marktführer, sagte Dehen. Bei den herkömmlichen Lampen habe das Unternehmen seine Position verteidigt. Nummer eins ist die niederländische Philips.