Schwaches Kunststoffgeschäft belastet Bayer
Leverkusen (dpa) - Das Kunststoffgeschäft macht dem Chemie- und Pharmakonzern Bayer Sorgen. Konzernchef Marijn Dekkers sagte, die bisherige Gewinnprognose für das Jubiläumsjahr des vor 150 Jahren gegründeten Konzerns erscheine angesichts der unerwartet schwachen Entwicklung der Sparte „zunehmend ambitioniert“.
Doch halte der Konzern weiter an ihr fest. Bayer hatte eine Steigerung des um Sondereinflüsse bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im „mittleren einstelligen Prozentbereich“ als Ziel ausgegeben.
Die Kunststoffsparte MaterialScience leidet unter den hohen Rohstoffkosten und gesunkenen Absatzpreisen. Im zweiten Quartal brach ihr Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 28,9 Prozent ein.
Ein kräftiges Wachstum erzielte der Konzern dagegen in seiner Gesundheitssparte HealthCare. Die Einführung neuentwickelter Medikamente verlaufe „deutlich besser als erwartet“, sagte Dekkers. Auch das Pflanzenschutzgeschäft entwickelte sich weiter dynamisch.
Insgesamt steigerte der Konzern im zweiten Quartal seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent auf knapp 10,4 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis lag mit 841 Millionen Euro sogar um 74,8 Prozent über dem des Vorjahresquartals. Allerdings machten sich hier nicht zuletzt gesunkene Sondereinflüsse - wie Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen oder Rechtsstreitigkeiten - bemerkbar. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 2,7 Prozent.
Für das Gesamtjahr hält der Konzern trotz des schwächelnden Chemiegeschäfts im Wesentlichen an seiner Prognose fest. Er erwartet einen Umsatz zwischen 40 und 41 Milliarden Euro (bisher: 41 Milliarden Euro). Beim bereinigten Ergebnis je Aktie will der Konzern einen Zuwachs im oberen einstelligen Prozentbereich erzielen.