Britische Wirtschaftsbosse rufen zu Verbleib in EU auf
London (dpa) - Vorstandschefs und Mitglieder mehrerer großer britischer Unternehmen haben sich für einen Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union (EU) ausgesprochen.
„Die ökonomischen Argumente dafür, in der EU zu bleiben, sind übermächtig“, hieß es in einem am Montag in der linksliberalen Zeitung „The Independent“ veröffentlichten Brief. Unterzeichnet war er unter anderem von den Aufsichtsratschefs des britischen Telekommunikationsunternehmens BT und der Lloyds Banking Group, Virgin-Group-Chef Richard Branson sowie hohen Vertretern von Shell und des britischen Industrieverbandes.
Die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens bringe jährlich schätzungsweise zwischen 31 Milliarden und 92 Milliarden Pfund (37 bis 109 Mrd Euro) an Einkommensplus ins Land, pro Haushalt seien das 1200 bis 3500 Pfund. Politische Interessen dürften nicht über wirtschaftliche gestellt werden, hieß es. Allerdings müsse es durchaus Reformen geben. So fordern die Wirtschaftsbosse, den Londoner Bankendistrikt zu schützen und den EU-Binnenmarkt etwa in den Bereichen Transport und Energie zu stärken.