Bundesbank: Basel III greift in Europa spätestens Anfang 2014
Frankfurt/Main (dpa) - Geschäftsbanken in Europa werden die strengeren Eigenkapitalvorschriften Basel III nach Überzeugung der Deutschen Bundesbank schon bald umsetzen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in der EU schon im Sommer, spätestens aber Anfang nächsten Jahres so weit sind“, so Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret.
„Es ist im Interesse aller, diese Regeln so schnell wie möglich umzusetzen“, sagte Dombret der „Wirtschaftswoche“. Auch die G20-Länder außerhalb der EU strebten eine zeitnahe Umsetzung an.
Nach den „Basel-III“-Regeln, die schrittweise bis 2019 eingeführt werden sollen, müssen Banken ihre Kreditgeschäfte mit mehr eigenem Kapital von besserer Qualität absichern. Damit soll vermieden werden, dass erneut Steuerzahler mit Milliarden einspringen müssen, wenn eine Bank ins Wanken gerät. Zuletzt war jedoch der ursprüngliche Zeitplan für Basel III teilweise verschoben worden: So muss die sogenannte Mindest-Liquiditätsquote erst ab 2019 komplett erfüllt sein. Bisher war dies 2015 vorgesehen.
Die Top-Wirtschaftsmächte (G20), also auch die USA, hatten sich Ende 2010 verpflichtet, Basel III ab 2013 anzuwenden. Die Vorgängerrichtlinien Basel I und Basel II waren dort nicht oder nur in Teilen umgesetzt worden. Dombret, bei der Bundesbank für Finanzstabilität verantwortlich, ist zuversichtlich, dass auch die USA die neuen Regeln mittelfristig anwenden werden: „Ich zweifle nicht daran, dass die USA die Regeln einführen.“ Die Beratungen seien bald abgeschlossen, sagte Dombret. Danach würden die USA, die die Einführung auf unbestimmte Zeit verschoben hatten, umgehend einen „seriösen“ Zeitplan vorlegen.