Bundesbank enttäuscht über Jahresstart der deutschen Wirtschaft
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Wirtschaft ist aus Sicht der Bundesbank enttäuschend ins Jahr 2013 gestartet.
„Der Jahresauftakt [...] blieb hinter den Erwartungen, die von der Beruhigung der Lage an den Finanzmärkten und der Verbesserung der Stimmung unter den Unternehmen geweckt worden waren, zurück“, schreiben die Notenbanker in ihrem am Montag in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht.
Die industrielle Produktion sei schwach geblieben, der Auftragseingang sogar weiter gesunken. Dennoch bleibt die Deutsche Bundesbank zuversichtlich: „Der zögerliche Start in das Jahr 2013 stellt nicht die Perspektive einer konjunkturellen Belebung der Wirtschaftstätigkeit infrage.“
Die Bundesbank ist überzeugt: Insbesondere die Exporterwartungen zeigen wieder deutlich nach oben. Diese Einschätzung wird von der Industrie geteilt. „Wir erwarten im beginnenden Aufschwung eine deutliche Belebung der weltweiten Nachfrage nach deutschen Produkten“, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber am Montag in Berlin. Nach der BDI-Prognose steuert der deutsche Außenhandel 2013 mit einem Plus von 3,5 Prozent erneut auf einen Rekord zu.
Die Bundesbank sieht auch in den Produktionserwartungen Anzeichen für eine einsetzende Expansion: „Im Einklang hiermit wurden im Januar die Einfuhren nach zwei äußerst schwachen Monaten kräftig gesteigert, und die Unternehmen stellen weiterhin zusätzliche Arbeitskräfte ein.“ Zudem seien die Konsumenten, gestützt auf die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt, weiter optimistisch. Einziger Wermutstropfen: Bei der Investitionstätigkeit der Unternehmen zeichnet sich noch keine wesentliche Besserung ab.
Insgesamt gehört die Deutsche Bundesbank noch eher zu den Konjunkturpessimisten: Ebenso wie die Bundesregierung erwartet sie für 2013 nur 0,4 Prozent Wachstum. Hingegen hatte zuletzt etwa das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) seine Vorhersagen für 2013 auf 1,3 Prozent angehoben.