Bundesbank: Konjunkturpessimismus übertrieben

Breslau (dpa) - Die Bundesbank hält den um sich greifenden Konjunkturpessimismus für übertrieben. Bundesbankpräsident Jens Weidmann wies am Samstag im polnischen Breslau (Wroclaw) darauf hin, dass eine Reihe von Bremsfaktoren vorübergehender Natur seien.

Als Beispiel nannte er Unterbrechungen in den Lieferketten der Industrie nach der japanischen Tsunami- und Atomkatastrophe und den Ölpreis. Trotz zuletzt gedämpfter Prognosen gehe er davon aus, „dass sich das robuste Wachstum fortsetzt“, sagte Weidmann nach zweitägigen Beratungen der EU-Finanzminister und -Notenbankchefs.

Staatliche Konjunkturprogramme seien nicht nur unnötig, sondern „sie adressieren das Problem nicht“. Die gegenwärtigen Probleme lägen an einem Vertrauensverlust der Märkte angesichts der Schuldenkrise in der EU. „Vertrauen gewinnen kann man nicht mit Konjunkturprogrammen.“ Ziel müsse es sein, ein Übergreifen der Finanzmarkt-Turbulenzen auf die Realwirtschaft „durch rechtzeitiges politisches Handeln“ zu verhindern.