Bundesnetzagentur: Ausbau oder ein Engpass droht
Diskussion um Umspannwerkwerk und Konverter: Die Sorgen der Osterather bleiben.
Düsseldorf. Es ist ein Blick in die Glaskugel, den die Bundesnetzagentur am Mittwoch in Düsseldorf bei ihrer Informationsveranstaltung zum Netzausbau wagte: Wie wird unsere Energielandschaft im Jahr 2023 aussehen? Wo kommt unser Strom her, und wieviel verbrauchen wir?
Eine Prognose lautet: In zehn Jahren wird in Nordrhein-Westfalen mehr Strom verbraucht als produziert. Mit dem stark wachsenden Anteil der Stromerzeugung wird der Ausbau der Übertragungsnetze eine entscheidende Rolle spielen.
Im Mittelpunkt standen Vorträge zur ersten Einschätzung der Netzentwicklungspläne, die von den vier Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) für das Jahr 2013 entwickelt wurden.
Insgesamt weisen die ÜNB 90 Maßnahmen aus. 70 hält die Netzagentur für umsetzbar. Doch: „Noch sind keine Trassenverläufe und genauen Konverterstandorte festgelegt“, betonte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Ziel der bundesweiten Veranstaltungen sei, den Ausbau transparent darzustellen. Man wünsche sich rege Bürgerbeteiligung. „Die Öffentlichkeit kann noch bis zum 8. November schriftlich zu den Entwürfen Stellung nehmen.“
Die anwesenden Bürger, unter ihnen Heiko Bechert, Bürgermeister der Stadt Meerbusch, beschäftigt vor allem eine Frage: Wie ist der Stand beim Thema Osterath als Netzverknüpfungspunkt und möglicher Standort eines Konverters? Man habe der Netzagentur alternative Standorte genannt, diese seien jedoch nicht geprüft worden, lautete ein Vorwurf. „Wir gehen nicht nach der Zahl der Argumente, sondern nach der Kraft in ihnen“, erwiderte Achim Zerres, Leiter der Abteilung Energieregulierung. Die habe man aber nicht gesehen.