Busunternehmen wollen Ausnahmeregelung für Umweltzonen

Wolfsburg (dpa) - Deutsche Busunternehmer fordern für ihre Fahrzeuge eine Ausnahmeregelung für Umweltzonen. Rund 20 Städte - darunter Berlin, Bremen und München - lassen seit dem 1. Januar 2012 nur noch Reisebusse mit der grünen Plakette in die Innenstadt.

„Das ist ein Riesenthema für uns“, sagte der Präsident des Internationalen Bustouristik Verbandes (RDA), Richard Eberhardt, am Montag in Wolfsburg auf einer Verbandstagung. Die rund 4500 privaten Busunternehmen haben nach seinen Angaben rund 41 000 Busse im Einsatz, 20 000 davon im Reiseverkehr. Eberhardt schätzt, dass bislang etwa 40 Prozent dieser Fahrzeuge eine grüne Plakette haben.

Nicht nur Busunternehmen, auch Gaststätten und Hotels träfe die Umweltzonen-Regelung hart. Der RDA appelliere deshalb an die Kommunen und andere verantwortliche Stellen, eine Übergangsregelung bis 2015 einzurichten. „Zumal die Wirkung der Umweltzonen höchst umstritten ist“, sagte RDA-Geschäftsführer Dieter Gauf. Busse spielten nach seinen Angaben bei der Umweltbelastung eine geringe Rolle.

Auch gestiegenen Treibstoffpreise belasteten die Unternehmen. Anders als Fluggesellschaften könne die Bustouristik-Branche die Preise nicht einfach an die Kunden weitergeben. Das Gesetz schreibe eine viermonatige Preisbindung vor.

Rund 100 Millionen Deutsche unternehmen laut RDA jährlich eine Busreise. Die Zahl der Busreisenden stagniere jedoch. Die meisten der Kunden sind nach RDA-Angaben älter als 50 Jahre. Um neue Zielgruppen anzusprechen, wolle der RDA künftig die Zusammenarbeit der Busunternehmen in den europäischen Ländern stärken. Von den 3000 Verbandsmitgliedern kommen rund 1000 aus dem Ausland.