China weist IWF-Kritik an Finanzsystem zurück
Peking (dpa) - Chinas Zentralbank hat Warnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) vor wachsenden Risiken im chinesischen Finanzsystem teilweise zurückgewiesen.
Ein jüngster IWF-Bericht zu China wurde zwar insgesamt als „objektiv und positiv“ bewertet, doch kritisierte die Zentralbank „einige Punkte, die nicht ausreichend abgerundet oder objektiv sind“.
Der Zeitrahmen und die Schwerpunkte einiger empfohlener Reformen müssten „unter Berücksichtigung vieler Faktoren“ in China weiter analysiert werden. Die Zentralbank begrüßte gleichzeitig, dass der IWF in seinem ersten umfassenden Bericht zu China auch die großen Fortschritte im chinesischen Finanzwesen anerkannt habe.
Der IWF-Bericht hatte am Vortag auch vor der wachsenden Komplexität des chinesischen Finanzsystems und den Ungewissheiten in der Weltwirtschaft gewarnt. Als unmittelbare Risiken wurden faule Kredite durch die Ausweitung der Kreditvergabe, die Schattenbanken, Gefährdungen außerhalb der Bilanzbücher und ein Abschwung auf dem aufgeblähten Immobilienmarkt genannt.
Chinas Finanzsektor sei zwar grundsätzlich gesund, doch gebe es Anfälligkeiten, die von den Behörden angegangen werden sollten, hatte der IWF mitgeteilt. Die gegenwärtigen Strukturen förderten hohe Sparraten und hohe Liquidität, schafften aber auch Risiken etwa durch Blasenbildung, besonders im Immobiliensektor. Eine Liberalisierung des Bankensektors sei notwendig.